Gunnar möchte heute den Sonnenaufgang am Strand anschauen. Das heißt, wir müssen früh raus. Um 7 Uhr stehen wir auf dem vom Niedrigwasser ganz breiten Strand, sehen über dem Ecola State Park wunderschönen rosa Himmel und Haystack Rock vor blauem Himmel. Die Temperaturen sind angenehm und wir schlendern am Strand bis zum Ecola Creek und wechseln dann vom Strand in den Ort.
Frühstück besorgen wir uns wieder in der Cannon Beach Bakery, dieses Mal Bagel mit Frischkäse und 3 Teilchen für die spätere Wanderung.
Heute früh ist Cannon Beach noch ganz ruhig und die Straßen sind leer. Einzig beim Bäcker warten einige (vor allem ältere) Mitbürger mit uns auf ihren Kaffee.
Wir frühstücken gemütlich im Cottage und packen dann unsere Sachen. Wir müssen ein paar Meilen fahren um zum Cape Falcon Trailhead zu kommen. Der geneigte Leser wird sich denken: machen die alles doppelt? Ja, wir waren 2022 schon einmal für 2 Tage hier und haben die gestrige Wanderung zum Indian Beach und die heutige Wanderung zum Cape Falcon schon einmal unternommen. Wir hatten 2022 zwar schönes Wetter in Cannon Beach, aber jedes Mal eine wolkenverhangene Küste auf den Wanderungen.
Heute ist der Himmel strahlend blau und wir nutzen die Chance. Am Parkplatz steht noch kein anderes Auto und so schlüpfen wir in die Wanderschuhe und laufen los.
2,5 Meilen führt der Weg durch den Wald bzw. oberhalb der Küste entlang. Der Weg ist angenehm zu laufen, weil die Steigung moderat ist. Allerding ist der Weg mit dicken Wurzeln durchzogen und man muss ein wenig auf seine Schritte achten. Zudem sind einige Stellen matschig und dadurch "slippery, when wet", aber der Trail ist insgesamt herrlich: schattig, ruhig und nicht zu anstrengend.
Nachdem wir das längste Waldstück geschafft haben, haben wir immer wieder mal einen Blick auf den Ozean und dann liegt Cape Falcon auch schon vor uns. Ein letzter kleiner Schlenker durch Hecken und Büsche und wir stehen "am Abgrund". Absperrungen gibt es wie immer nicht, aber man kann den Trail gut erkennen und eben auch, an welcher Stelle er zu Ende ist.
Wir breiten unsere Thermokissen aus, schnappen uns ein kaltes Getränk und unseren Kuchen von der Cannon Beach Bakery und genießen die Zweisamkeit. Am Kap haben sich zahlreiche Pelikane niedergelassen und die beobachten wir gern.
Irgendwann ist es Zeit, unser Traumplätzchen aufzugeben und zurückzugehen. Und tatsächlich kommen uns jetzt etliche andere Wanderer entgegen. Um 11.20 Uhr sind wir wieder am Parkplatz.
Mit dem GMC geht es jetzt wieder zurück Richtung Cannon Beach. Wir fahren allerdings noch nicht zurück in den Ort, sondern weiter nach Norden nach Warrenton / Hammond. Dort liegt das Wrack der Peter Iredale bzw. ihre inzwischen wenigen Überreste.
Die Peter Iredale war eine viermastige Stahlbarke, die 1890 in England gebaut wurde. Am 25.10.1906 erreichte die Peter Iredale trotz dichtem Nebel sicher die Mündung des Columbia River. Während das Schiff auf Lotsen für die Weiterfahrt wartete, frischten starke Südostwinde auf, die das Schiff in die Brandung wehten. Der Kapitän konnte es nicht wenden, die Peter Iredale lief auf Grund und 3 ihrer 4 Masten brachen. Die Besatzung konnte gerettet werden, weder Kapitän noch Crew hatten einen Fehler gemacht. Der Kapitän soll seinem auf Grund gelaufenen Schiff nach seiner Rettung salutiert haben mit den Worten "May God bless you und may your bones bleach in these sands". Und so bleichen ihre Knochen noch heute im Sand des Ft. Stevens State Parks. (Quelle: www.oregonhistoryproject.org)
Viel ist nicht mehr übrig vom Schiff. Ein bisschen gruselig guckt das Gerippe aus dem Sand. Wir halten uns nicht allzu lange hier auf.
In Warrenton legen wir noch einen kurzen Stopp im Walmart ein. Gunnars Schnupfennase verlangt nach neuen Taschentüchern.
Dann fahren wir zurück nach Cannon Beach. Das Wetter ist einfach so schön, dass wir Zeit am Strand verbringen wollen. Der Wind hat allerdings aufgefrischt, sodass wir uns hinter einen Treibholzstamm setzen und dort windgeschützt auf den Haystack Rock blicken (oder dösen).
Um 16 Uhr wechseln wir auf die sonnige Terrasse unseres Cottages, beobachten einen kleinen Kolibri in unserem Garten und machen uns um 17 Uhr auf zur Pelican Brewing. Gunnar probiert den "Flight" mit 8 verschiedenen Biersorten, wir schlemmen Tri-Tip-Sandwich und Flatbread und bestellen, obwohl wir schon satt sind, auch noch ein Dessert.
Gut gesättigt oder besser kurz über dem Limit *lach* laufen wir nach Hause. Für morgen ist Regen angesagt und der Himmel sieht schon ziemlich bedrohlich aus.
Umso mehr freuen wir uns, dass wir heute einen wunderschönen Sommertag hatten und fast jede Minuten draußen verbracht haben.
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