Von Arcata in Kalifornien bis Bandon in Oregon sind 185 Meilen zu fahren. Das Navi veranschlagt gut 3,5 Stunden, die wir aber deutlich verlängern, weil es auf der Strecke einfach so schöne Ausblicke gibt. Aber der Reihe nach.
Wir frühstücken um kurz nach 6 und beladen dann den GMC. Nächster Stopp ist Starbucks in Mckinleyville, den wir gestern schon besucht haben.
2 Heißgetränke später biegen wir auf den Küstenhighway 101 Richtung Norden.
Bis zu unserem ersten Ziel, dem Samuel H. Boardman State Scenic Corridor, sind es fast 2 Stunden Fahrt. Und auf dieser Fahrt erleben wir unseren ersten Regen in diesem Urlaub. Und der überfordert hier offenbar einige Autofahrer. Innerhalb von 5 Meilen sind auf beiden Straßenseiten Autounfälle passiert.
Wir passieren kurz vor Brookings die Grenze zwischen Kalifornien und Oregon und sind wieder zurück im "Beaver State".
Der Samuel H. Boardman State Scenic Corridor ist ein ca. 12 Meilen langer Abschnitt an Oregons Küste, der nach Samuel H. Boardman, dem "Father of Oregons State Parks" benannt ist. Erster Halt ist der House Rock Viewpoint. Und pünktlich zum ersten Stopp hört der Regen auf.
Ab hier reiht sich jetzt ein Aussichtspunkt an den anderen. Es ist kaum möglich, alle mitzunehmen, aber einige wollen wir uns anschauen.
Nächster Stopp ist am Whalehead Beach. Hierfür fahren wir - Allrad wird empfohlen - eine steile Straße hinunter und parken unten auf einem kleinen Parkplatz. Wir sind in einer kleinen Bucht und außer uns ist nur ein anderes Auto da.
Wir wechseln von Sneaker auf Wanderschuh und laufen zum Strand. Und jetzt kommt sogar noch die Sonne heraus. Herrlich.
Die Natural Bridges sind ein weiterer beliebter Aussichtspunkt und ich hoffe sehr, dass es trocken bleibt. Wir haben Glück. Die Küste an dieser Stelle ist leider brüchig, sodass viele Wege, die etwas näher an die Natursteinbögen führen, gesperrt sind. Trotzdem haben wir von der Aussichtsplattform einen guten Blick auf die Natursteinbögen im Wasser.
Wir schaffen es noch trocken zum nächsten Aussichtspunkt, dem Arch Rock State Park, dann schiebt sich wieder eine dicke Wolke über die Küste und regnet sich ordentlich ab.
Zeit für einen kleinen Snack im Auto. Was geht da besser als ein Becher Senor Rico Reispudding? Genau, nichts.
Im Regen geht es zum Meyers Creek Beach Viewpoint. Jetzt regnet es in Strömen, also legen wir eine Pause ein. Laut Regenradar zieht der Regen gegen Mittag ab. Wir ruhen uns ein bisschen aus, snacken Salzbrezeln und M&Ms und warten ab. Und dann ziehen wir unsere Regenjacken an, gehen beim letzten Tröpfeln an den Strand runter und freuen uns dann, dass wir den Strand für uns allein haben.
Jetzt liegt noch etwa eine Stunde Fahrt vor uns. Wir stoppen nur noch kurz in Gold Beach, laufen zum Strand, der aber mangels großer Felsen im Wasser gegen die bisherigen Strände irgendwie abfällt (ja, man ist irgendwann verwöhnt) und holen uns dann noch einen Kaffee im First Chapter Coffee House für die restliche Fahrt.
So gewappnet fahren wir weiter auf dem Küstenhighway zu unserem Ziel Bandon. Hier kommen wir gegen 13 Uhr an und sind gleich verliebt. In Bandon scheint die Sonne, unsere Unterkunft liegt in der 1st Street, also direkt am Hafen, um uns herum sind kleine Geschäfte und Restaurants, Robben tummeln sich im Wasser und das Parken ist überall kostenfrei.
Wir legen bei Tony's Crab Shack erst einmal eine Mittagspause ein. Crabcake-Sandwich und Lobster Roll und wir sind glücklich. Und arm. Fangfrische Krabben haben ihren Preis.
Wir sind zwar etwas zu früh dran, versuchen aber im Bandon Marina Inn einzuchecken. Als wir am Haus ankommen, ist dort aber niemand. Stattdessen ein Hinweis, dass man online einchecken muss. Man muss nur den Code an der Tür eingegeben, den man 48 Stunden vorher erhalten hat.
Jetzt wird es spannend, denn was wir nicht finden, ist eine E-Mail von vor 2 Tagen. Ich kürze es ab: 45 Minuten später, nach diversen E-Mails zwischen Gunnar und der Zimmerverwaltung, etlichen Codeeingaben am Türschloss, wildem Gepiepe des Geräts und meinem klitzekleinen Wutanfall ("Sch... auf das Geld, ich buche uns jetzt ein anderes Hotel!"), sind wir im Zimmer. Im Bandon Marina Inn. Weil Gunnar einfach geduldiger ist als ich.
Nachdem wir uns entspannt haben, bummeln wir in Ruhe durch die "Old Town" Bandon und kehren am Abend noch einmal bei Tony's ein. Crabcakes für Gunnar und heiße Clam Chowder (Venusmuschelsuppe) für mich. Und damit klingt ein schöner Tag an Oregons Küste aus.
Noch einmal haben wir uns eine Kugel Huckleberry-Eis gegönnt und wieder war es himmlisch! Also das fehlt mir jetzt schon beim Gedanken an den Rückflug nach Deutschland.
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