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Zu Fuß und in der Luft am Mt. Hood

Um 5.30 Uhr ist die Nacht vorbei und wir freuen uns aufs Frühstück. Entgegen der Informationen bei Expedia werden hier nicht nur Lunch Pakete zum Mitnehmen angeboten, sondern ganz normales Frühstück mit Bagel, Rührei, Pancakes, Joghurt etc.

 

Um 7 Uhr sitzen wir im Frühstücksraum und genießen die ersten Bagel in diesem Urlaub. So gestärkt verlassen wir das Hotel noch vor 8 Uhr und haben es auch gar nicht weit zum Wanderweg. Der liegt nur wenige Meter neben unserem Hotel und führt bergauf zum Mirror Lake und zum Tom Dick Harry Mountain.

Der Weg zum See verläuft entspannt durch den Wald und somit überwiegend im Schatten. Angesichts der für heute vorhergesagten Temperaturen von über 30 °C ist uns das sehr recht. Im Zickzack schlängelt sich der Weg bergauf. Am Mirror Lake (der heute nicht funktioniert, weil es windig ist und sich somit keine Reflexion von Mt. Hood zeigen will) halten wir uns nur kurz auf und biegen dann gleich auf die Verlängerung des Wanderwegs zum Tom Dick Harry Mountain ab.

 

Wieder verläuft der Wanderweg durchgängig bergauf und lange im Schatten. Da es wenige extrem steile Abschnitte gibt, läuft sich der Weg trotz der Steigung angenehm und wir kommen nur ein bisschen aus der Puste.

Es ist zwar heute schön sonnig und wunderbar warm, aber auf dem Weg zum Gipfel merken wir schon, dass der Blick nicht klar ist. Mt. Hood bleibt uns verborgen und anhand des Geruchs in der Luft können wir ziemlich sicher sagen, dass die Luft durch Waldbrände deutlich beeinträchtigt ist.

 

Wir sind gespannt, was uns oben auf dem Gipfel erwartet. Wir laufen insgesamt etwa 2 Stunden ohne Pause bergauf, dann haben wir es geschafft.

Der Gipfel besteht aus losem Geröll und hier oben pfeift ein ordentlicher Wind. Wir gucken uns ein bisschen unsicher um, ob es das jetzt ist und dann findet Gunnar einen Pfad, der doch noch weiter führt. Wir laufen also noch ein Stück auf dem steinigen Rücken des Berges entlang und finden dann einen schönen Platz für eine Pause.

 

Unter uns erkennen wir Mirror Lake, vor uns lässt sich Mt. Hood nur erahnen. Ganz schön hoch.

Mt. Hood ist kein Berg für Ungeduldige. Nur ganz langsam verzieht sich die rauchige Luft und lässt ein bisschen was erkennen. Bei klarer Sicht kann man von dieser Stelle aus 5 Vulkane erkennen: Mt. St. Helens, Mt. Rainier, Mt. Hood, Mt. Adams und Mt. Jefferson. Soweit die Theorie. Wir sehen heute nur Mt. Hood und auch der macht sich rar.

Wir treten den Rückweg an. Rund 7 km ging es bergauf, nun geht es 7 km wieder bergab. Auf dem Rückweg begegnen uns jetzt einige andere Wanderer. Oben waren wir ganz für uns allein. Alle Wanderer haben nur eine Frage: Kann man ihn sehen? Wir machen ihnen Hoffnung und erklären, dass er sich zumindest ein bisschen hat blicken lassen, als wir zum Rückweg aufgebrochen sind.

 

Am Mirror Lake legen wir eine kleine Mittagspause ein, dann nehmen wir den letzten Abschnitt des Rückwegs in Angriff. Der kommt uns viel länger vor als der Hinweg bergauf.

Am Ende sind es fast 15 km, dann haben wir es geschafft.

 

Unser Hotel ist nicht weit. Wir legen hier eine längere Pause ein, machen uns noch einmal frisch und starten am Nachmittag Richtung Troutdale bei Portland. Dort startet um 19 Uhr ein kleines Flugzeug zu einem 50minütigen Rundflug namens "Quicksand Triangle". Wir versorgen uns im Supermarkt noch mit einem kleinen Abendessen, bummeln in der Nähe des Flughafens noch durch ein Outlet, gönnen uns einen Milchshake und fahren dann zum Flughafen.

 

Nach kurzem Check-in und kurzer Sicherheitsunterweisung geht es los. Gunnar darf vorn beim Piloten sitzen, ich habe die 2. Sitzreihe für mich allein und hinten auf der letzten Bank sitzt ein junges Paar, das sich auch für den Flug entschieden hat.

 

Und dann heben wir ab, fliegen über Troutdale und den Sandy River Richtung Mt. Hood, drehen dann kurz vor ihm ab und fliegen in den Sonnenuntergang über der Columbia River Gorge. Die rauchige Sicht trübt ein wenig die Ausblicke, aber am Ende sehen wir Mt. Hood, Mt. Adams und auch Mt. St. Helens in der Ferne. Über der Columbia River Gorge fliegt unser Pilot JP tiefer, sodass wir unterhalb der verrauchten Luft unterwegs sind und klarer sehen können. Auf der linken Seite erkennen wir die zahlreichen Wasserfälle, die wir vor 2 Jahren bei unserem letzten Besuch von unten gesehen haben.

 

Ein herrliches Vergnügen und die Zeit fliegt dahin. Sehr glücklich und um ein unvergessliches Erlebnis reicher fahren wir wieder zum Hotel zurück. Ein toller Tag geht zu Ende.