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Colorado National Monument

Hinter uns liegen zweieinhalb Tage Utah mit wunderbaren Eindrücken, seinen roten Felsen, tollen Wanderungen und angenehmem Wetter.

 

Heute geht es für uns zurück auf die ursprüngliche Route. Für die nächsten 3 Nächte ist Montrose in Colorado unser Zuhause. Montrose ist ein guter Ausgangspunkt für den Black Canyon of the Gunnison Nationalpark sowie die Mountain Towns Ouray, Silverton und Telluride.

 

Rund 3 Stunden dauert die Fahrt von Moab nach Montrose. Eigentlich. Wir fahren aber nicht direkt nach Montrose, weil auf der Strecke das Colorado National Monument liegt. Das lassen wir uns natürlich nicht entgehen.

 

Nach dem Frühstück checken wir in Moab aus, holen uns im Starbucks 2 Heißgetränke für die Fahrt und füttern das Navi mit den Zielinformationen. Etwa anderthalb Stunden Fahrt liegen bis Fruita vor uns.

Sonntagfrüh um 7.30 Uhr ist auf der Interstate Richtung Fruita noch nicht viel los.

 

Um 8.45 Uhr haben wir es schon geschafft. In Fruita ist das Colorado National Monument bereits ausgeschildert. Der Park hat einen West- und einen Osteingang. Da wir grundsätzlich in östlicher Richtung unterwegs sind, nehmen wir den Westeingang, fahren durch den Park und kommen am Osteingang in Grand Junction wieder raus. Von dort sind es dann nur noch rund 60 Meilen bis Montrose. Das Monument liegt also wirklich auf dem Weg. Besser geht es nicht.

 

Zunächst gucken wir aber etwas enttäuscht in den Himmel. Dicke Wolken hängen in den Bergen. Wenn das so bleibt, werden wir wohl nicht viel sehen.

So faszinierend die Wattewolken im Tal sind, uns fehlt ein wenig der Ausblick.

Wir fahren natürlich trotzdem weiter. Vielleicht lösen sie sich noch auf?

 

Am nächsten Aussichtspunkt, dem Fruita View sieht es doch schon besser aus. Fruita und der Colorado River sind zwar unter Wolken verdeckt, aber zumindest zwischen den Felsen scheinen sich die Wolken aufzulösen.

Wir fahren erst einmal zum Visitor Center und besorgen den obligatorischen Patch für daheim. Am Visitor Center beginnt der Canyon Rim Trail, hin und zurück ca. 2 Meilen. Direkt am Abgrund entlang läuft man zum "Window Rock".

Und dann ist ganz plötzlich die Sonne da.

 

Das Colorado National Monument besteht aus bunten, unterschiedlich stark erodierten Sandstein-Formationen. Die unterschiedlichen Gesteinsschichten lassen sich an etlichen Felsen gut erkennen.

 

Über den Rim Rock Drive fährt man 23 Meilen vom West- zum Osteingang (oder andersherum, wie man mag). Unterwegs gibt es zahlreiche Aussichtspunkte und kurze Wanderwege.

 

Nach dem Canyon Rim Trail heißt der nächste Punkt Independence Monument.

An jedem Aussichtspunkt stehen Hinweistafeln, die erklären, wie die Sandsteinformationen entstanden sind. Independence Monument war z.B. mit dem dahinterliegenden größeren Felsen (heute "The Island") verbunden. Durch die Erosion steht er heute allein da. Unabhängig quasi. Independence Monument kann man übrigens erklettern. Also wir nicht, aber Leute, die das können, dürfen das.

 

Weiter geht's zum Grand View. Von dort sieht man Independence Monument noch einmal und erkennt die tatsächlichen Dimensionen. Er ist nämlich lange nicht so schmal, wie man ihn vom ersten Viewpoint aus gesehen hat.

Zum Monument Canyon View müssen wir ein bisschen laufen. Unten auf dem Plateau treffen wir auf einen Amerikaner, der aufgrund seiner deutschen Eltern fantastisch deutsch spricht und mit dem wir uns eine Weile unterhalten. Thema: Wärmepumpen :-).

Am Coke Ovens Overlook haben sich Sandsteine im Laufe der Jahre zu Formen verändert, die an Koksöfen erinnern.

Am Artists Point zeigen sich die verschiedenen Farben der Sandsteine an der gegenüberliegenden Wand. Der Blick in den Canyon ist einfach toll.

Unser nächster Stopp heißt "Upper Ute Canyon Overlook". Ute ist der Name eines Volkes amerikanischer Ureinwohner.

Am nächsten Stopp finden wir den "Fallen Rock". Man erwartet ein bisschen was anderes. Aber es wird wieder erklärt. Der Fels fällt nämlich sehr langsam. Bei Kälte, wenn Wasser in den Felsspalten gefriert und sich ausdehnt, spaltet sich der Felsen immer weiter ab. Über Jahrhunderte fällt er so vom Plateau ab. Fallen Rock also.

Unseren vorletzten Halt legen wir am Ute Canyon View ein, dann haben wir 3 Stunden im Colorado National Monument verbracht und so ziemlich jeden Aussichtspunkt mitgenommen.

Unser letzter Stopp heißt "Cold Shivers Point". Kalter Schauer? Warum nur?

 

Wir laufen zum Aussichtspunkt und sehen, dass man auf einen vorgelagerten Stein klettern kann. Mir läuft es tatsächlich kalt den Rücken runter, wenn ich überlege, über den schmalen Felsen auf den letzten Stein zu klettern. Links und rechts geht es über 600 Meter in die Tiefe. Man muss nur kurz straucheln, dann war es das.

 

Wir bleiben auf dem Plateau. Ich bin dankbar, dass Gunnar hier mal eine Ausnahme von "ich muss da unbedingt rauf" macht.

Wir verlassen das Colorado National Monument und sind damit schon in Grand Junction. Grand Junction hat einiges an Läden zu bieten, also statten wir uns hier schon mit einem Abendessen aus.

 

Also wir nach dem Walmartbesuch am Auto ankommen, verspüren wir beide Appetit. Es ist kurz vor 13 Uhr. Wohin? Kurz gegoogelt und voller Freude festgestellt, dass es hier einen Panda Express gibt.

 

Der Laden ist rappelvoll. Familien und Paare bestellen chinesisches Fast Food. Undenkbar, dass wir mit unseren Familien früher an einem Sonntag in ein Schnellrestaurant gefahren wären. Uns ist es heute aber recht. Trotz der langen Schlange geht es schnell voran. Chow Mein (Nudeln) bzw. Reis mit Orange Chicken und Brokkoli Beef wandern in eine Box und dann suchen wir uns einen ruhigen Parkplatz und essen dort. Der Laden ist uns dafür zu laut und zu voll. Und im Auto zu essen hat einfach auch mehr "roadtrip feeling". Wir mögen das.

In Grand Junction gibt es auch einen Barnes & Noble. Das ist einer meiner liebsten Läden in den USA. Ein großer Buchladen, überall stehen Sitzgelegenheiten, man kann dort schmökern und der Buchladen verfügt über einen integrierten Starbucks, sodass man es dort richtig gemütlich hat. Wir schlendern in Ruhe durch den Bücherladen, kaufen ein bisschen ein und holen uns dann 2 Kaffee für die restliche Fahrt.

 

In Montrose checken wir am Nachmittag im Holiday Inn Express ein. 2019 waren wir hier schon einmal und es ist uns gut in Erinnerung.

 

Im Ort selbst gibt es auch alles, was man so benötigt. Oder womit man seinen Nachmittag verbringen kann, wenn man genug Schritte in den Beinen hat. Wir bummeln also durch Home Depot, den amerikanischen Baumarkt, und noch einmal durch Walmart, dann lassen wir den Abend mit unserem klassischen Roadtrip-Abendessen ausklingen: Sandwich und Salat.