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Canyonlands Nationalpark

Nach dem Frühstück geht es heute in den Canyonlands Nationalpark. Der liegt etwa 30 Meilen von Moab entfernt und wir starten wie immer gleich nach dem Frühstück.

 

Als wir den Eingang passieren, ist das Ranger-Häuschen noch nicht besetzt. Auch das Visitor Center ist noch geschlossen, also fotografieren wir uns einen Plan ab. Im Grunde wissen wir aber schon, welche Trails wir wandern wollen.

 

Wir fahren zum Murphy Trailhead. Als wir ankommen, steht nur ein weiteres Auto da. Herrlich!

Wir haben uns im Park für den "Island in the Sky" Eingang entschieden. Der Park hat mehrere Eingänge und man muss sich vorher überlegen, welche Wanderungen man unternehmen möchte, denn die Eingänge "Island in the Sky" und "The Needles" liegen z.B. über 100 Meilen auseinander. Mal eben kann man also nicht durch den Park fahren. Man muss außen herum und das dauert dann gut 2 Stunden.

 

Da wir gestern ziemlich lange gewandert sind, wollen wir heute mehrere kürzere Wanderungen unternehmen.

 

Erstes Ziel ist der Murphy Point Overlook. Hin und zurück etwa 5,5 km. Über den Mesa Top (so bezeichnet man hier die flachen Bergrücken) geht es zum Aussichtspunkt.

Je weiter wir uns dem Canyon nähern, desto mehr verändert sich der Weg. Aus weichem Sand wird roter Stein; der Weg ist mit kleinen Steinmännchen markiert.

 

Rechter Hand erkennen wir neben dem Wanderweg, dass wir schon in den Canyon hinabschauen können und legen daher einen kleinen Stopp ein. Herrlich, das Lichtspiel mit den Wolken und der Sonne im Rücken. Heute früh müssen wir uns warm laufen. Es sind nur 6 °C, auch wenn es später noch 20 werden - heute früh ist es "chilly", also kühl.

 

In der Ferne erkennen wir den Green River, der sich durchs Tal schlängelt.

Nachdem Gunnar unter meinem besorgten Blick den Rückweg über die Felsspalte geschafft hat, nehmen wir den Weg zum Murphy Point Overlook. Der ist nach wenigen Minuten erreicht. Hier ist der Wanderweg zu Ende. Man kann am Rand noch ein bisschen hin und her laufen, aber geradeaus geht es nur noch über 1.000 m hinab.

Wir haben den Aussichtspunkt ganz für uns. Zum Auto, das bereits am Parkplatz stand, gehört ein Zelt, dass wir auf einem Felsvorsprung sehen. Allerdings ist dazu kein Mensch zu sehen. Vielleicht ist hier jemand ganz früh zu einer Wanderung aufgebrochen oder schlummert noch selig im Schlafsack.

 

Wir genießen eine Weile den wunderschönen Ausblick und die unglaubliche Stille und wandern dann zurück. Der Himmel bewölkt sich jetzt zwar mehr, aber es wird langsam wärmer.

Im Auto angekommen, gibt es ein kleines zweites Frühstück. Dann fahren wir zum Grand View Point Overlook. Wir finden eine Parklücke, obwohl der Park jetzt schon deutlich besser besucht ist. Der Parkplatz am Murphy Trailhead war voll, als wir zurückkamen.

 

Der Grand View Point ist laut Trailmap ein einfacher Wanderweg. Etwa eine Meile lang (ca. 1,6 km) verläuft der Wanderweg am White Rim entlang zu einem Aussichtspunkt am Ende des Mesas. Auf dem gleichen Weg muss man dann auch wieder zurück. Am White Rim ist aufpassen angesagt, denn wie immer gibt es keine Zäune oder Absperrungen, die einen vor einem Absturz in den Canyon bewahren könnten.

Wie große Dinosaurierfüße wirken die Canyons, die der Green River in den Sandstein geschnitten hat. Da das Plateau nur eine geringe Breite hat, kann man, wenn man dem Wanderweg folgt, links und rechts in den Canyon schauen.

Nachdem Gunnar am Ende des Trails noch auf den Felsen geklettert ist (zusammen mit einem anderen Mann, während wir Frauen uns etwas schwerer getan haben), geht es auf dem gleichen Weg wieder zurück. Auf den letzten Metern fängt es tatsächlich an zu tröpfeln, aber als ein kleiner Regenschauer niedergeht, sitzen wir schon trocken im Auto.

 

Über dem Canyonlands Nationalpark sieht man immer sehr genau, welche Wolke gerade abregnet, denn dann zeigt sich sehr klar abgegrenzt ein grauer Schleier im Tal. Sehr interessant. Der Schauer ist aber kurz und so geht es für uns weiter.

 

Wir fahren kurz zum Buck Canyon Overlook. Auch hier: roter Sandstein und tiefe Schluchten, die Green River und Colorado River in den Sandstein gespült haben.

Unsere letzte kleine Wanderung geht auf den Whale Rock, den Walfelsen.

Der Whale Rock sieht von unten hoch und glatt aus, tatsächlich läuft es sich aber gut, weil trotz des kleinen Regenschauers der Stein schnell getrocknet ist. Von oben hat man einen schönen Ausblick auf die Umgebung. So schnell, wie wir oben waren, so schnell sind wir auch wieder unten.

 

Wir haben einen schönen Tag im Canyonlands Nationalpark verbracht und entscheiden uns für den Heimweg. Wir wollen am Nachmittag noch mal durch Moab bummeln und ein bisschen einkaufen.

 

Als wir den Nationalpark verlassen, steht vor dem Eingang eine unglaublich lange Schlange an Autos. Bei 120 hören wir auf zu zählen. Es zahlt sich einmal mehr aus, dass wir zu den frühen Vögeln gehören. So hatten wir den ersten Wanderweg ganz für uns und bei allen anderen Stopps auch nie Probleme, einen Parkplatz zu finden.

Am Nachmittag schlendern wir durch Moab, gönnen uns im Café Bonjour einen Americano, einen Vanilla Latte, ein Stück Raspberry Cheesecake und ein Stück Tiramisu. In der Kokopelli Gallery schlagen wir ebenfalls zu.

 

Am Abend spazieren wir noch einmal die Hauptstraße entlang. Aufgrund der Car Show in Moab fahren diverse Oldtimer, Hot Rods, getunte Pickups etc. nämlich regelmäßig, teilweise als kleine Paraden, durch die Straßen. Vielfach haben sich die Leute hier in Moab auf Klappstühlen am Straßenrand niedergelassen (oder auf dem Dach ihres uralten VW Bully) und genießen die Show. Total klasse. Auch vor unserem Hotel stehen einige Klassiker.

 

Morgen verlassen wir Utah und fahren zurück auf unsere ursprüngliche Route nach Colorado.