Colorful Colorado - so heißt unsere Frühlingstour und nun gehen wir fremd. Aufgrund des Wetterberichts für Breckenridge haben wir uns gestern entschieden, unseren Aufenthalt dort zu stornieren und stattdessen 3 Nächte in Moab, Utah gebucht.
Gunnar hatte sich gestern bei den frühlingshaften Temperaturen so über das Tragen seiner kurzen Wanderhose gefreut, dass ich ihn heute unmöglich zurück in den Schnee und Minustemperaturen entlassen konnte.
Aber wie immer, wenn es angeboten wird: first things first. Auch im Residence Inn gibt es Frühstück und weil wir immer früh wach sind, sitzen wir sehr pünktlich im Frühstücksraum. Typisch deutsch passt sicher, aber mit uns warten zum Glück einige Amerikaner in Arbeitskleidung auf die Öffnung des Frühstücksraums.
Wir sind satt und startklar. An der nächsten Tankstelle füttern wir unseren Subaru mit Benzin und unser Navi mit der Zieladresse. Rund 300 Meilen und eine Fahrzeit von fast 5 Stunden liegen vor uns.
In strahlendem Sonnenschein starten wir auf dem Highway 40, biegen später auf den Highway 13 ab (den wir fast für uns allein haben) und irgendwann auf die Interstate 70 westwärts, auf der wir dann schneller vorankommen. Irgendwann passieren wir die Grenze zwischen Colorado und Utah und dann ist es nicht mehr weit bis Moab.
Bis Moab bewölkt es sich zwar, bleibt aber trocken. Zudem genießen wir 24°C. In Moab erledigen wir zunächst den Papierkram fürs Hotel, können aber noch nicht einchecken, weil es erst 12 Uhr ist. Die Rezeptionistin verspricht uns aber, schnell ein Zimmer fertig zu machen, nachdem wir ihr erzählt haben, dass wir eine Reservierung für den Arches Nationalpark für die Zeit von 14 bis 15 Uhr haben.
Reservierung?! Das war 2013 noch nicht so. Viele Nationalparks haben mit immer größeren Besuchermassen zu kämpfen und einige führen deswegen Reservierungen ein. Man meldet sich für einen "time slot" an und wird dann auch nur in diesem Zeitfenster eingelassen. Das sorgt dafür, dass die Warteschlangen vorm Eingang handhabbar bleiben und die Menschenströme etwas entzerrt werden. Gunnar konnte gestern Abend einen time slot buchen, weil abends um 19 Uhr immer noch einmal eine Handvoll Zugänge auf den Markt geschmissen wird, ansonsten war der Park schon ausgebucht. Ein bisschen Glück ist sicher dabei. Alternativ darf man vor 7 Uhr und nach 16 Uhr ohne Reservierung in den Park.
Wir fahren um 14 Uhr im Park vor und passieren den Ranger nur 10 Minuten später. Wir waren vor 11 Jahren schon einmal hier und freuen uns auf einen tollen Park.
Die ersten Eindrücke sind "typisch Utah": rote Felsen. Ganz am Anfang gibt es interessante Felsformationen, die berühmten und namensgebenden Arches (also Bögen) kommen etwas weiter im Park.
Wir sind überrascht, dass wir an jedem Aussichtspunkt ziemlich entspannt eine Parklücke finden. Ich hatte vermutet, dass der Park deutlich voller ist. Das Reservierungssystem scheint sich zu lohnen - oder wir haben Glück, weil wir an einem Donnerstag da sind? Egal, es ist, wie es ist und es ist gut, wie es ist.
Durch den Park führt nur eine Straße, die hin und wieder zu Aussichtspunkten abzweigt. Man kann also gemütlich alle Sehenswürdigkeiten mitnehmen. Über den La Sal Mountains im Hintergrund regnet es, wir bekommen im Park keinen Tropfen ab. Glück gehabt!
Wir legen einen kurzen Stopp am Balanced Rock ein.
Auf dem Weg zum North und South Window biegen wir noch fix zum Garden of Eden ab.
Am Ende der Straße befindet sich ein großer Parkplatz. Von hier aus kann man das North und South Window, den Turret Arch sowie den Double Arch sehen. Man kann die Bögen mit einer kleinen Wanderung verbinden und da wir heute wirklich viel gesessen haben, machen wir das auch.
Auf dem eingeebneten Weg zu den Steinbögen tummeln sich zahlreiche Besucher. Auf dem sog. "primitive trail", auf dem man die Bögen umrunden kann, sind wir mal wieder fast allein.
Wir fahren von dort noch zum Delicate Arch Viewpoint. Die Wanderung zum Delicate Arch haben wir 2013 gemacht. Sie ist nicht ganz 5 km lang, aber heute reicht uns der Aussichtspunkt.
Der Delicate Arch ziert übrigens die Nummernschilder von Utah.
Nach 2,5 Stunden verlassen wir den Park wieder. Wir besorgen uns noch ein Abendessen im City Market in Moab und etwas Brot und Auflage für einen Mittagssnack morgen. Im Park selbst gibt es keine Restaurants, Tankstellen o.ä., also muss man alles mitbringen, was man braucht.
Morgen wollen wir am anderen Ende des Parks eine längere Wanderung unternehmen. Wir hoffen, dass wir gleich noch einen time slot für 7-8 Uhr morgen früh buchen können. Ansonsten müssten wir vor 7 Uhr im Park sein und (leider) auf unser Frühstück im Hotel verzichten. Das wäre es uns aber wert.
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