Heute ist ein Alternativprogramm angesagt: Es regnet bei 2 °C und das Wetter soll heute so bleiben. Kein besonders verlockendes Wanderwetter. Mit Regen können wir ja umgehen, aber bei 2 °C friert man dann doch irgendwann, zumal unsere Hosen leider nicht wasserdicht sind.
Um 7.50 Uhr verlassen wir unser Hotel, füttern das Navi mit der wichtigsten Info des Tages: Wo ist der nächste IHOP? Einmal im Urlaub müssen wir zu IHOP, wenn es irgendwo einen gibt. Im International House of Pancake gibt es einfach leckeres Frühstück.
Weil die Fahrt nach Calgary etwas über eine Stunde dauert, holen wir uns noch ein Getränk für die Fahrt.
Wir werden hier noch zu Tim Hortons-Fans *lach*.
Wir haben uns den IHOP in der Nähe des Flughafens ausgesucht, weil es auf dem Gelände auch einen Walmart und einen Cabela's gibt. Nicht weit von diesem Einkaufszentrum entfernt gibt es zudem noch ein großes Outlet. Und was könnten wir an einem regnerischen Samstag Besseres tun, als in Ruhe durch die Geschäfte zu bummeln?
Wir müssen den IHOP trotz Navi etwas suchen, weil er sich in einer Ecke versteckt, die von der Straße aus nicht gleich einsehbar ist. Aber dann sind wir da, werden freundlichst bedient und weichen mal von unserer Standardbestellung ab.
Gunnar verzichtet auf den Breakfast Sampler und probiert stattdessen ein Omelett (nimmt aber trotzdem noch 3 Pancakes, denn ohne geht es im IHOP dann irgendwie doch nicht), ich verzichte auf den Cinn-a-stack (4 Pancakes mit Zimt-Frischkäse-Sauce) und nehme stattdessen ein English Muffin mit Gemüse und pochierten Eiern. Alles sehr lecker, aber auch viel zu viel.
Danach schieben wir unsere vollen Bäuche durch den Walmart. Einen Salat für mich, ein Brot für die kommenden Tage und ein paar Bonbons fürs Auto wandern in den Einkaufskorb. Das ist schnell erledigt und wir fahren als nächstes zu Canadian Tire. In Canmore haben wir eine neue Halloween-Figur gesehen, die wir unbedingt haben wollen, aber nicht gleich gekauft haben. Im Canadian Tire in Calgary gibt es das aufblasbare Dino-Skelett, das wunderbar zu unserem Boo-Geist und dem kleinen, schwarzen Skeleton passen wird. Jetzt freuen wir uns auf Halloween!
Die Verkäuferin, an die wir geraten, ist zudem zuckersüß. Sie nennt Gunnar mehrmals "my son" und "my friend" und ist einfach zu herzig. Uns begegnet diese Freundlichkeit so oft hier in Kanada und wir genießen es. Ob man dem Bauarbeiter auf der Straße zuwinkt, die Verkäufer überfreundlich sind oder eben auch der Lokführer oder die Mitarbeiter von Parcs Canada, die im Auto vorbeifahren, zurückwinken - hier fühlt man sich einfach gut aufgehoben.
Nach Canadian Tire ist es aber soweit. Gunnar kommt in sein Lieblingsgeschäft. Zu Cabela's, dem Männer-Paradies. Hunting, fishing, boating - hier gibt es einfach alles, was Männer- und einige Frauenherzen höher schlagen lässt.
Ich finde den Laden immer etwas befremdlich, aber zum Herumgucken ist er natürlich interessant. Und immerhin haben wir ja zum Anfang unserer Reise auch in einem Cabela's unser Bärenspray gekauft. Ich möchte also nicht behaupten, dass diese Läden total überflüssig sind, aber die Auswahl an Waffen, Messern und Pfeilen & Bögen ist schon überfordernd.
Von Cabela's geht es mit dem Auto 6 km zur CrossIron Mills, einem riesigen Einkaufszentrum. Das ist um 11 Uhr gut besucht, aber wir finden noch unkompliziert einen Parkplatz.
Wir bummeln durch die Ladenzeilen, bringen das eine oder andere Teil mit und sind nach 2 Stunden einigermaßen fußlahm. Warum? Weil im Einkaufszentrum auch ein Bass Pro Shop ist. Bass Pro und Cabela's gehören zusammen, wobei Bass Pro mehr auf Angelzubehör ausgerichtet ist, während der Schwerpunkt von Cabela's die Jagd ist. Beide haben aber teilweise auch gleiche Artikel im Angebot. Und natürlich müssen wir auch in den Bass Pro Shop...
Wir verlassen Calgary. Wie schon 2021 ist es so wolkenverhangen und die Sicht so schlecht, dass sich ein Stadtbummel für uns nicht lohnt. Weder der Aussichtsturm, noch Scotsman's Hill, von wo man aus einen schönen Ausblick auf Calgary haben soll, lohnen sich bei der aktuellen Sichtweite. Schade.
Wir fahren daher zurück nach Banff. Im Dauerregen. In Banff regnet es zum Glück etwas weniger und so können wir am späten Nachmittag noch einen Spaziergang durch Banff unternehmen. Es ist heute deutlich leerer als gestern und die Stimmung ist ganz anders. Man sieht die umliegenden Berge nämlich nicht, aber trotzdem bummelt es sich schön durch Banff und seine Geschäfte. Und die paar Tropfen stören dann auch nicht.
In den nächsten Tagen soll das Wetter wieder besser werden, sodass wir dann wieder unserer liebsten Urlaubsbeschäftigung nachgehen können: wandern und staunen.
Nach unserem Regenspaziergang bei 2 °C freue ich mich jetzt auf meinen heißen Tee. In der Lobby stehen den ganzen Tag Kaffee und heißes Wasser für die Gäste bereit und der Apfel-Zimt-Tee schmeckt himmlisch. Besonders, wenn man durchgefroren ist.
Und nun, nach unserem rustikalen Abendbrot auf dem Zimmer, gönnen wir uns noch ein regionales Bier aus Banff und einen Chardonnay aus dem Okanagan Valley.
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