Heute verlassen wir die wunderbare Emerald Lake Lodge. Schweren Herzens. Wir haben hier eine wunderbare Zeit verbracht, die Ruhe morgens und abends sehr genossen und die Kaminabende sowieso. Bevor wir aber auschecken, gönnen wir uns noch einmal ein leckeres Frühstück in der Lodge.
Anschließend packen wir zusammen und lassen uns von Jennifer mit dem Shuttlebus zum Auto bringen. Vom Emerald Lake zu unserem heutigen Ziel sind es nur wenige Kilometer. Ursprünglich wären wir ja von Golden gekommen und dann wären es etwa 80 km Fahrt gewesen. Auch nicht viel.
Um 8.30 Uhr kommen wir in Lake Louise an. Hier haben wir für eine Nacht die Deer Lodge gebucht, aber natürlich können wir um diese Uhrzeit noch nicht einchecken und daher leider auch nicht kostenfrei parken. Wenn wir die letzten Tage in Lake Louise waren, stand bereits am Highway ein Hinweisschild auf den vollen Parkplatz am See. Heute steht dort nur "limited". Wir probieren es also, fahren zum See und finden ohne Probleme eine Parklücke. 21 $ kostet hier das Parken am Tag.
Lake Louise und die umliegenden Berge hüllen sich noch etwas in Wolken. Es sind 2 °C, aber es ist trocken und wir freuen uns aufs Wandern.
Am Ufer des Sees stehen schon zahlreiche Touristen, Reisebusse, Wohnmobile und alle sind begeistert von der Farbe des Sees. Trotzdem gelingt es einem immer, ein freies Plätzchen für ein menschenleeres Foto zu ergattern. Dennoch, so ganz lange wollen wir uns hier nicht aufhalten. Wie schon im November 2021 laufen wir den Lake Agnes Trail.
Lake Louise, der in der Sonne unwirklich türkis schimmert, ist nur auf dem ersten Stück des Trails zu sehen. Danach verbirgt er sich zwischen den Bäumen. Durch die Sonne und den Weg bergauf wird uns schnell warm und von den 2 °C ist nicht mehr viel zu spüren.
Erstes Teilziel ist der Mirror Lake vorm Little Beehive. Eine schöne Reflexion, aber jeder stoppt nur kurz, weil das eigentliche Ziel der Lake Agnes etwas weiter oben am Trail ist.
Der Trail zum Lake Agnes geht nur bergauf, aber wir wissen zum Glück, dass sich die Wanderung lohnt. Und gute 3,5 km schafft man auch konstant bergauf. Mit uns sind zahlreiche andere Wanderer unterwegs und wir erinnern uns hin und wieder an November 2021, als wir hier allein unterwegs waren und durch tiefen Schnee gestapft sind. Das war auch schön. Andererseits, wenn die Birken und Lärchen in den Wäldern ihre Blätter und Nadeln gelb-orange färben, ist das auch ein tolles Highlight.
Nach einer guten Stunde haben wir es schon geschafft. Wir stehen am Lake Agnes und bewundern die perfekte Reflexion im See.
Am Lake Agnes gibt es ein Tea House, aber wir haben keine Lust uns anzustellen, denn es ist gut besucht.
Über einen kleinen Loop laufen wir wieder nach unten. Wir kommen wieder zum Mirror Lake am Little Beehive und laufen dann auf dem bekannten Trail wieder zum Lake Louise. Wir nähern uns der Mittagszeit und es kommen uns immer mehr Wanderer bergauf entgegen. Langsam dürfte es voll werden am Teehaus.
Auch wenn wir für den Tag bezahlt haben, verlassen wir den Parkplatz zur Mittagszeit. Wir holen uns im Trailhead Café zwei Heißgetränke und "cruisen" dann über den Bow Valley Parkway. Der verläuft parallel zum Trans-Canada-Highway Richtung Banff, ist aber auf 60 km/h reduziert und einfach ein viel schönerer Weg mit Chance auf Wildtiere und dem einen oder anderen Aussichtpunkt bzw. Wanderweg.
Der Himmel hat sich wieder zugezogen, aber es bleibt trocken. Am Johnston Canyon wenden wir und cruisen über den Parkway zurück. Wir können am frühen Nachmittag in der Deer Lodge am Lake Louise einchecken und ruhen uns dort einen Moment aus. Am späteren Nachmittag strahlt die Sonne wieder vom Himmel und wir unternehmen einen langen Spaziergang am Lake Louise. Am Ufer kann man ebenerdig bis zum Ende des Sees laufen. Je weiter man läuft, desto weniger andere Menschen sind unterwegs. Das nutzen wir aus und lassen uns außerdem vom Lake Louise in der Abensonne verzaubern. Die Farben sind einfach unwirklich und es braucht keinen Filter auf der Kamera. Faszinierend schön.
Mit diesen perfekten Augenblicken geht es zurück zur Deer Lodge. Unser Abendessen ist heute rustikal: Brot, Peanutbutter und Marmelade sowie ein "7-Layer-Dip", der statt mit Chips auch prima auf Brot schmeckt. Und damit lassen wir den Tag in einer wunderbaren Lodge ausklingen. Was wir nachts hören, ist nur der am Hotel vorbeifließende Fluss, aber der lässt sich ausblenden. Ansonsten: Stille. Herrlich.
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