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Yoho Nationalpark, 2. Tag

Sonne & Regen erwarten uns heute im Yoho Nationalpark. Aber der Reihe nach. Wir beginnen unseren Tag mit einem leckeren Frühstück in der Lodge. Das muss man zwar extra bezahlen, aber es frühstückt sich hier sehr gemütlich mit Blick auf den See. Zudem sind wir im Speisesaal um 7 Uhr mit einem anderen Paar allein und genießen die Ruhe und ein leckeres Speisenangebot.

Unser heutiger Plan: Ein kurzer Stopp an der Natural Brigde, dann weiter zu den Takakkaw Falls und eine Wanderung zu den Laughing Falls und dann schauen wir mal, worauf wir noch so Lust haben.

 

Gesagt, getan. Erst einmal laufen wir eine Weile, um unser Auto vom Hotelparkplatz zu holen. Direkt am See ist ein Parkplatz für die Besucher, die nur zum Schauen oder Spazieren kommen, das Hotel hat weiter unten einen Parkplatz für seine Übernachtungsgäste. Für Gepäck oder müde Wanderer wird ein Shuttle angeboten. Das ist super praktisch, aber heute früh laufen wir den Weg fix zum Auto. Wir haben ja nur unseren Tagesrucksack dabei.

 

Die Natural Bridge befindet sich am Ende der Emerald Lake Road. Der Kicking Horse River hat sich hier ins Gestein "gefressen". Noch immer fasziniert uns die Farbe des Flusses.

Nur ein kurzes Stück über den Highway und die Abzweigung zu den Takakkaw Falls ist ausgeschildert. Die Straße führt hoch in die Berge. Längere Wohnmobile und Anhänger sind verboten, weil an einer Stelle zwei wirklich enge Haarnadelkurven zu bewältigen sind. Mit längeren Fahrzeugen würde das nicht funktionieren. Unser Ford passt aber gut durch. An den Takakkaw Falls kann man direkt parken. Die Wasserfälle sind 381 m hoch, wobei der freie Fall des Wassers etwas weniger hoch ist.

Obwohl das Wetter etwas unbeständig erscheint, entscheiden wir uns, eine Wanderung zu den Laughing Falls zu unternehmen. 8,8 km out-and-back und annehmbare 125 Höhenmeter. Gerade, als wir den Trailhead angehen, öffnet der Himmel seine Schleusen. Wir stellen uns kurz unter einem Baum unter und beratschlagen. Da der Regen aber weniger wird, laufen wir trotzdem los. Es gibt ja kein schlechtes Wetter, sondern nur schlechte Kleidung. Und außerdem sind wir ja nicht aus Zucker *lach*. Diese beiden typisch deutschen Sprüche sagen wir uns heute noch öfter. Und wir überlegen, wie das kanadische Äquivalent heißen könnte.

Es geht zwar nur kurz bergauf, dafür aber steil. Der Rest des Weges ist halbwegs ebenerdig und super zu laufen. Zwischendurch hört sogar kurz der Regen auf. Dann kommt kurze Zeit später sogar noch die Sonne raus, allerdings fängt es zeitgleich wieder an zu regnen. Egal, die Laughing Falls sind nach gut viereinhalb Kilometern erreicht; wir waren die ganze Zeit allein auf dem Wanderweg und genießen natürlich auch die Wasserfälle ganz für uns allein. So muss das sein. Was schert uns das bisschen Wasser von oben?

Wir legen unter einem großen Baum eine kurze Pause ein. Es kann hier Hunde und Katzen regnen, es findet sich doch immer ein Bäumchen, das so eine dichte Krone hat, dass wir darunter herrlich trocken sitzen können.

Auf dem Rückweg nimmt der Regen leider wieder zu. Wir legen zwar noch einen kleinen Umweg über den Duchesnay Lake ein, aber der ist im Regen nicht ganz so attraktiv und der Weg ist inzwischen dermaßen schlammig, dass wir uns nicht lange dort aufhalten. Wir haben noch rund 4 km vor uns und davon einen Teil steil bergab. Der Weg wird im Regen sicher nicht besser.

Am Ende kommen wir aber wieder gut und sicher, wenn auch ziemlich nass an den Takakkaw Falls wieder an. Pünktlich am Parkplatz hört natürlich der Regen auf und die Sonne kommt raus.

 

Es ist Mittagszeit und wir fahren kurz nach Lake Louise zu "unserem" Trailhead Café. Wir sind ziemlich nass und wärmen uns an zwei Heißgetränken auf.

 

Anschließend fahren wir zurück zur Lodge, wechseln unsere nassen Klamotten und trocknen ein bisschen durch. Wir haben Glück, als wir auf dem Parkplatz ankommen, dass gerade ein Shuttlebus ankommt, der uns direkt mit zur Lodge hochnimmt. Es hat nämlich wieder angefangen zu regnen.

Gegen 15 Uhr reißt der Himmel wieder auf und wir entscheiden uns spontan für einen Spaziergang oder besser sehr zügigen Lauf um den Emerald Lake. In einer guten Stunde haben wir die 5,5 km bewältigt. Der Weg ist zwar stellenweise ziemlich matschig, aber das bleibt nach den heutigen Regenfällen natürlich nicht aus. Der See gibt aber wieder sein Bestes und begeistert mit seiner Farbe und seinen tollen Reflexionen. Und da das Wetter heute tagsüber so unbeständig war, sind deutlich weniger Leute am und auf dem See unterwegs. Schön für uns.

Wir läuten jetzt unseren letzten Abend am Emerald Lake ein und wiederholen quasi den gestrigen Abend. Wir werden den Kamin im Zimmer anmachen, die Stühle zusammenrücken, sodass wir die Füße jeweils hochlegen können und ins Feuer starren.

 

Morgen geht es dann weiter an den Lake Louise.