Wir verabschieden uns heute früh bei schönstem Sonnenschein von Vancouver. Unsere Etappe ist heute gar nicht lang. Nur rund 130 km sind es bis nach Whistler, dem olympischen Winterspielort von 2010. Auf dem Weg dorthin gibt es aber einiges zu entdecken. Nach dem Frühstück checken wir aus und müssen einmal quer durch Vancouver, um zum Sea-to-Sky Highway zu gelangen. Dieser führt uns von Vancouver nach Whistler. An einigen Stellen herrscht Berufsverkehr, insgesamt kommen wir aber gut durch Vancouver.
Der Sea-to-Sky Highway führt zunächst nach Westen an die Küste und dann nach Norden am Howe Sound ins Landesinnere und damit in die Berge.
Auf dem Highway kommen wir mit 90 km/h prima voran. Um 2 Minuten vor 9 sind wir kurz vor Squamish auf dem Parkplatz der Sea-to-Sky Gondola. Gunnar flitzt schnell und kauft 2 Tickets, während ich mich in die Wandersachen werfe. In Windeseile sind wir umgezogen und sind so ziemlich die Ersten an der Talstation. Wir bekommen eine Gondel für uns allein und schon geht es steil bergauf. 880 m über dem Meerespiegel befindet sich die Bergstation.
Von oben hat man einen tollen Ausblick auf den Howe Sound, Squamish und die Umgebung. Die Sonne strahlt, wir haben die Aussichtsplattform fast für uns allein und dann entdecken wir die Sky Pilot Suspension Bridge, eine 100 m lange Hängebrücke. Und niemand ist drauf!
Stellt sich jetzt die Frage, ob wir die Brücke nutzen wollen oder doch nur den Ausblick von der Plattform aus wagen. Kurz überlegt, den Fuß mal vorsichtig drauf gesetzt und dann Augen zu und durch. Oder besser Augen auf und drüber.
Auf der anderen Seite der Hängebrücke befindet sich ein weiterer Aussichtspunkt. Herrlich!
Wir wechseln noch einmal über die Hängebrücke zur Bergstation hinüber und entdecken dann einen kurzen Wanderweg, den Panorama Trail. 30 bis 60 Minuten soll man brauchen. Zum Beine vertreten also optimal. Unterwegs gibt es noch einmal schöne Aussichten auf den Howe Sound und sogar auf den Schichtvulkan Mount Garibaldi, der sich aber überwiegend hinter den Wolken versteckt.
An einer Aussichtsplattform passiert es dann. Es raschelt im umliegenden Wald. Nicht wie ein Squirrel oder ein Kaninchen. Es raschelt, als würden Sträucher umknicken. Sehen kann man nichts. Laut Informationen am Trail gibt es jetzt mehrere Optionen: Bären, Berglöwen oder Bergziegen. Bergziegen wären super, die anderen beiden eher nicht. Da wir nicht erkennen können, was es ist, gehen wir auf Nummer sicher. Laut sprechen und langsam in die andere Richtung entfernen. Alles geht gut und es bleibt die Frage: was war's? Wir werden es nicht mehr erfahren. Nachdem wir den Panorama Trail vollendet haben, nehmen wir die Gondel zur Talstation und fahren weiter Richtung Whistler.
Nächster Stopp sind die Brandywine Falls. Die 70 m hohen Wasserfälle sind vom Parkplatz in wenigen Minuten zu erreichen. Am Ende des kurzen Wegs offenbart sich noch ein schöner Blick auf Daisy Lake und die umliegenden Berge.
Da wir uns ein wenig bewegen wollen, wählen wir noch einen kurzen Wanderweg zum Lava Lake. Zunächst geht es ein kurzes Stück bergauf, dann laufen wir rund 2,7 km auf einem Bergrücken entlang. Und laufen und laufen und kommen irgendwann wieder am Sea-to-Sky Highway an. Was wir nicht gefunden haben, ist der Lava Lake. Na gut, dann drehen wir um und laufen zurück. Wir treffen auf ein kanadisches Pärchen und fragen nach dem Lava Lake. Sie erklären uns, dass der See nicht ausgeschildert und eher durch Zufall zu finden ist. Sie geben uns aber einen Anhaltspunkt und so halten wir auf dem Rückweg Ausschau nach 2 kleinen Miniseen links und rechts des Wanderwegs. Ca. 5 Minuten dahinter soll der Lava Lake sein. Wir verpassen nach Einschätzung der Kanadier aber nichts.
In der Tat. Spektakulär ist der Lava Lake nicht, aber immerhin haben wir ihn gefunden. Wir machen uns auf den Rückweg und nehmen unser Mittagessen auf dem Parkplatz zu uns. Nirgends schmeckt ein Supermarkt-Salat besser als in der Natur nach einer kleinen Wanderung.
Gegen 13 Uhr fahren wir weiter und kommen kurze Zeit später in Whistler an. Für 3 Nächte ist das Pan Pacific Mountainside unser Zuhause. Das Hotel ist schnell gefunden, wir fragen, wo wir unser Auto parken können und erhalten zu unserer Überraschung direkt schon unser Zimmer. Prima. Kurze Verwirrung macht sich in unserem Appartment mit Küche und Sofa breit, denn da steht kein Bett. 3 Nächte auf einem Schlafsofa? Puhhh, kein tolle Aussicht. Dann entdecken wir unser Bett. Es ist ein Schrankbett und muss ausgeklappt werden.
Den Nachmittag verbringen wir in Whistler. Zahlreiche Geschäfte und Restaurants erlauben einen entspannten Bummel durch die Ortsteile von Whistler. Wir suchen schon einmal die Blackcomb Gondola, die wir übermorgen nutzen wollen und finden sie 10 Minuten von unserem Hotel entfernt. Wir gönnen uns Kaffee und ein Eis, schlendern mal hier, mal da und kehren abends in der Old Spagetti Factory ein. Jetzt sind wir gesättigt und sehen dem nächsten Urlaubstag entgegen.
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