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Finally: Carmel-by-the-sea

Für uns geht es heute von Morro Bay nach Carmel-by-the-sea. Hier bleiben wir für 3 Nächte, bevor es nach San Francisco zurückgeht, wo unsere Rundreise ihr Ende finden wird. Wo sind nur die letzten anderthalb Wochen geblieben?

 

Nach dem Frühstück im Hotel packen wir den Jeep und brechen auf. Und heute stimmt die Wettervorhersage: es regnet. Zwar immer nur mal Schauer, aber natürlich gäbe es für den Highway 1, den wir heute fahren wollen, schönere Wetterbedingungen. Hilft nix, wir machen es uns einfach schön (und im Auto sitzen wir ja warm und trocken).

 

Unser erster Stopp ist Rudie's Coffee, dann geht es nach Cambria an den Strand. 

Für unsere ersten kurzen Stopps huschen wir immer nur kurz raus. Bis Gunnar am Strand einen Kinderregenschirm findet. Intakt. Und er steht ihm ausgezeichnet. Also spätestens jetzt macht uns der Regen nichts mehr aus *lach*.

 

Auf dem Highway 1 geht es weiter an Kaliforniens Küste in Richtung Norden. Das Hinweisschild, dass der Highway 1 gesperrt ist, ignorieren wir zunächst. Wir fahren nach San Simeon. Hier haben wir vor 10 Jahren übernachtet. Ganz in der Nähe von San Simeon gibt es eine große See-Elefanten-Kolonie. Aber bevor wir dahin fahren, stoppen wir noch mal auf einem Parkplatz, auf dem wir ganz allein sind. Während wir die raue Küste fotografieren, hören wir sie: See-Elefanten. Ganz nah. Was für ein Glück. Sie liegen nur wenige Meter von uns entfernt und wir haben sie ganz für uns allein. 

Und natürlich sind diese Bilder mit einem Teleobjektiv entstanden, denn man nähert sich den Riesen besser nicht. Und wir möchten die Kolonie auch nicht stören.

 

Als wir den Parkplatz verlassen, fährt ein zweites Auto rauf. Wir lassen die Scheiben runter, um den Fahrer auf die See-Elefanten hinzuweisen. Das ältere Paar versteht uns falsch und verweist uns auf die San Simeon See-Elefanten, die in 3 Meilen kommen. Wir versuchen es also noch mal und dann das "ahhhh, thanks!". Als wir kurze Zeit später am "Elephant Seals Vista Point" ankommen, stehen dort bereits zahlreiche Autos und 2 Reisebusse. Ich denke, die beiden im Auto vorher werden sich über unseren Hinweis gefreut haben.

 

Wir fahren noch ein kleines Stück nördlich, dann können wir die Hinweisschilder nicht mehr ignorieren. Wir kommen nicht über den Highway 1 nach Carmel. Der Highway ist gesperrt. Wir drehen also um, fahren nach Cambria zurück und biegen dort auf die 46 und dann auf die 101 nach Norden ab. Zur Mittagszeit pausieren wir kurz an einem Truckstop 2 Meilen südlich von King City und essen jeweils ein Stück homemade Apple Pie und Blueberry Pie. Mega lecker!

In Greenfield biegen wir auf die G16 ab und widersprechen unserem Navi bewusst. Wir wollen den zweispurigen Highway verlassen und lieber über kleine Straßen nach Carmel Valley fahren. Gesagt, getan. 

Wieder passieren wir kleine Weingüter, klettern kleine enge Straßen hoch und runter und kommen nach rund 60 Minuten in Carmel Valley an. Wir tanken den Jeep und entdecken einen kleinen Obst-/Gemüsestand, bei dem wir uns frische Erdbeeren und eine Nektarine kaufen. Wenn man seit Tagen Menschen bei der Erdbeerernte sieht, bekommt man Lust auf Erdbeeren. Ist ja zu Hause auch nicht anders. 

Bis Carmel-by-the-sea ist es nun nur noch ein Katzensprung, aber statt in den Ort zu fahren, biegen wir auf den Highway 1 ab und fahren ihn jetzt von Norden aus in Richtung Süden (wie man es klassisch auch macht, wenn man den Highway 1 auf Rundreisen fährt). Erster Stopp ist der Point Lobos State Reserve. Für 10 $ Eintritt können wir hier ein bisschen laufen, viele Fotos schießen und "seals and their pups", also Robben und ihre Babys sehen. Schauen wir mal, ob das so stimmt. 

Wir freuen uns, dass pünktlich zu unserer Fahrt auf dem Highway 1 die Sonne rauskommt, aber der Wind ist unbeschreiblich. Wir müssen uns und unsere Sachen beim Wandern festhalten, der Wind reißt einem die Kamera oder das Handy ohne Weiteres aus der Hand. 

 

Wir halten an einem nächsten Stopp für die Tide Pools. Damit kennen wir uns jetzt schon aus. Wir klettern zu den Tide Pools und begeben uns auf die Suche nach Seesternen, Muscheln und Seeigeln. Zumindest Seeigel und Muscheln sind leicht zu finden, Seesterne leider nicht. 

Am Bird Island Trail Parkplatz finden wir keine freie Lücke mehr, aber ein kurzes Stück vorher am Hidden Beach waren noch Lücken frei. Also fix zurück und dort geparkt und dann einfach den kurzen Trail um ein paar Meter verlängert. Das Wetter ist schön und lockt die Menschen an die Küste, aber es ist eben auch noch Vorsaison, insofern stresst die Parkplatzsuche hier überhaupt nicht. 

Der Bird Island Trail führt an der China Cove vorbei und die beiden Parkranger am Eingang hatten uns gesagt, dass in der China Cove gerade die Robben ihre Jungen zur Welt bringen. Und dafür haben sie sich unserer Meinung nach einen verdammt schönen Platz ausgesucht.  

Der Eintritt hat sich gelohnt und das Wetter spielt weiter mit. Wir verlassen den Lobos Point und fahren weiter auf dem Highway 1. Am Garrapata State Park legen wir noch einmal einen kurzen Stopp ein. Einfach schön hier.

Als wir die Bixby Bridge überqueren, schlägt das Wetter um und der Regen, den wir heute früh hatten, zieht über die Küste nach Norden. Wir wenden also und fahren den Highway 1 wieder zurück nach Carmel. Es wird jetzt auch langsam Zeit einzuchecken und Carmel-by-the-sea einen ersten Blick zu gönnen.

Unser Hotel für 3 Nächte ist das Pine Inn. Es ist - besonders.

Das Haus ist ziemlich schief, der Holzboden knarzt nicht nur, sondern lässt einen auch permanent etwas schief stehen und wenn man auf der Toilette sitzt, kippt man ein bisschen nach rechts. Sehr witzig und irgendwie auch einmalig. Der Hinweis an der Rezeption, dass das Haus nicht erdbebensicher ist, beruhigt jetzt nicht unbedingt, aber wir sind ja mal guter Dinge, dass in den nächsten 3 Nächten kein Erdbeben auftritt.

 

Wir spazieren zum Strand und kehren dann im "Portabella" ein. Hier essen wir lecker und hochpreisig, aber hey, wir sind in Carmel!

Nach diesem langen, aber ereignisreichen Tag läuten wir nun den Feierabend ein. Verdient.