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Letzte Wanderung: Deer Lake

Heute ist unser letzter "Wandertag". Wir packen in Forks zusammen, bewundern den Himmel, holen im Moccha Motion unsere üblichen Heißgetränke und fahren dann rund 30 Meilen bis zum Sol Duc Trailhead im Olympic Nationalpark.

 

Der Olympic Nationalpark ist so wunderbar vielfältig. Zu ihm gehören die Berge (leider ist die Hurricane Ridge Road für 4 Wochen wegen Bauarbeiten geschlossen, sonst wären wir gern dort oben gewandert), der Regenwald, zahlreiche Wasserfälle, aber eben auch die Strände, die wir schon besucht haben.

Am Parkplatz steht schon eine Reihe an Autos, dabei ist es grad kurz nach 8 Uhr. Bei genauerem Hinsehen sind aber so ziemlich alle Autos beschlagen, also handelt es sich wohl um Backpacker, die mehrere Tage unterwegs sind und ihre Fahrzeuge ja über Nacht irgendwo stehen lassen müssen. Vom Sol Duc Trailhead gehen mehrere Wanderwege ab. Ein relativ kurzer Weg zu den Sol Duc Falls, ein längerer zum Deer Lake und eine Mehrtageswanderung zum Seven Lakes Basin. 

 

Wir haben uns den Deer Lake ausgesucht. Zunächst laufen wir 1,3 km bergauf zu den Sol Duc Falls. Der Weg ist recht breit, besteht aus "plattgetrampeltem" Boden und ist damit gut zu laufen. Hinter den Wasserfällen geht es dann weiter zum Deer Lake. 

Der Wanderweg kann in einem Wort wie folgt beschrieben werden: BERGAUF. In mehreren Worten: bergauf, über Stock und Stein, über Wurzeln und kleine Rinnsale. Je weiter wir kommen, desto holpriger wird der Weg. So anstrengend hatten wir es lange nicht. Wir brauchen dann auch fast 2 Stunden für die 5 km.

Am Ziel gibt es dann die Belohnung. Der klare Bergsee Deer Lake liegt in der Sonne und zeigt eine perfekte Reflexion seiner Umgebung. Und das Schönste: wir sind ganz allein.

Wir finden einen Platz am Ufer in der Sonne und legen eine verdiente Pause ein. Birnen, Trail-Mix und eine Handvoll Mint-Cookies wandern in unsere Bäuche. Als ein weiteres Paar ankommt, räumen wir unser Plätzchen und machen uns an den Rückweg. 

 

Nun können sich zwar unsere Lungen ausruhen, aber unsere Knie leisten Schwerstarbeit. Insgesamt 6,3 km geht es nun ziemlich steil bergab und als wir an den Wasserfällen vorbei kommen, freuen wir uns, dass wir es in 1,3 km geschafft haben. Denken wir. Wir hatten die zweiten, höheren Wasserfälle auf dem Hinweg glatt schon wieder vergessen. Wir müssen erst noch von diesen höheren Wasserfällen zu den Sol Duc Falls laufen und erst ab da sind es "nur" noch 1,3 km. Wir kommen ganz schön platt am Auto an und freuen uns total, die Wanderschuhe auszuziehen.

Von Sol Duc geht es zurück auf den Highway. Wir fahren am Lake Crescent vorbei und kommen kurze Zeit später in Port Angeles an der Juan-de-Fuca-Straße (pazifischer Meeresarm) an. Hier legen wir eine späte Mittagspause am Fährhafen ein, bummeln ein wenig durch die Straßen am Hafen, klettern auf einen kleinen Aussichtsturm und Gunnar gönnt sich noch ein Eis.

Für heute sind wir ganz schön kaputt. Wir fahren weiter nach Sequim, wo wir übernachten. Wir bekommen das behindertengerechte Hundezimmer (warum auch immer), richten uns für eine Nacht ein und fahren dann noch einmal zu einer Farm, die wir auf dem Hinweg gesehen haben. Kürbisse, Kürbisse, Kürbisse! Es gibt dort eine kleine Gärtnerei sowie einen Bioladen, in dem wir noch eine Guacamole für den Abend kaufen. Für Kürbisse ist in unseren Koffern leider kein Platz mehr. 

 

Nach einer kleinen letzten Runde durch den Walmart gibt es ein klassisches Roadtrip-Abendessen (Salat) auf dem Zimmer und nun lassen wir den Abend bei Baseball im TV ausklingen.