Nach unserem kurzen City-Intermezzo in Portland zieht es uns heute wieder mehr in Richtung Natur. Unser Holiday Inn Express bietet leckeres Frühstück (Bagel, Marmelade, Bananen, Äpfel, Cinnamon Rolls, Pancakes, Joghurt etc.) an und so müssen wir uns für 2 Tage keine Gedanken darum machen. Um 6.30 Uhr sitzen wir im Frühstücksraum. Mit einem etwas aggressiven, aber angeleinten Affenpinscher, der nicht nur jede Bewegung unsererseits, sondern auch jeden Blick mit einem Knurren kommentiert. Wir werden wohl keine Freunde, auch wenn sich Herrchen die größte Mühe gibt, den Aggro-Hund mit Pancakes milde zu stimmen.
Um kurz nach 7 Uhr brechen wir schon zu unserer Tour auf. Wir fahren den Mount Hood Scenic Loop. Zunächst geht es lange am Columbia River entlang, in Hood River biegen wir dann auf den Highway 35 ab, fahren durch die Obst- und Weinanbaugebiete Oregons, um dann den Mount Hood einmal zu umrunden und am Ende wieder in Troutdale zu landen.
Die Sonne geht hinter den Bergen auf und noch hängen Wolken über dem Columbia River, der die Staatsgrenze zwischen Washington und Oregon bildet. Auf dem Historic Columbia River Highway fahren wir am Fluss entlang. Unter uns verläuft die Interstate 84, der Highway ist allerdings die gemütlichere Strecke und führt an etlichen Viewpoints und Attraktionen vorbei.
Nächster Stopp: Vista House.
Bevor wir an einer der größten Sehenswürdigkeiten Oregons ankommen, noch ein paar Eindrücke von der Straße.
Am Columbia River finden sich zahlreiche Wasserfälle. Gunnar fährt recht zielstrebig an den Latourell Falls und Shepperd's Dell Falls vorbei, dann stoppen wir am Bridal Veil Falls Loop und schauen noch einmal über den Columbia River.
Der nächste Stopp sind die Multnomah Falls, 189 m hoch und eine beliebte Sehenswürdigkeit in Oregon. Der Parkplatz ist noch leer und mit uns sind nur eine Handvoll andere Menschen dort. Es ist sehr entspannt. Wir fotografieren die Wasserfälle von unten, laufen dann zur Brücke und nehmen dann den Aufstieg über 11 switchbacks in Angriff, um von oben auf die Multnomah Falls schauen zu können. Anstrengend!
Der Aufstieg braucht seine Zeit. Nachdem wir uns kurz ausgeruht haben, geht es auf dem gleichen Weg zurück, nun aber über 11 switchbacks nach unten. Als wir gegen halb 10 an den Aussichtsplattformen ankommen, ist der Parkplatz rappelvoll. Auf der Brücke und am unteren Viewpoint tummeln sich Fotografen und alle stehen sich im Grunde genommen gegenseitig im Weg. Wir sind froh, dass wir so früh hier waren, suchen noch den Souvenirladen auf, nehmen ein Andenken mit und brechen dann auf. Hinter uns wartet schon ein Auto auf unsere Parklücke.
Kurz hinter den Multnomah Falls finden wir die Horsetail Falls. Auch hier sind wir eins von 3 Autos. Scheinbar haben wir heute die Nase vorn und genießen das auch. Es war also eine gute Entscheidung, die ersten beiden Wasserfälle auszulassen.
Wir sind fast am Ende des Historic Columbia River Highway und müssen zurück auf die Interstate 84, die uns weiter am Columbia River entlang führt. Im Ort Hood River biegen wir kurz zum Hafen ab. Die Temperaturen sind jetzt wieder bei rund 25 Grad, die Sonne scheint und die weißen Boote schaukeln vor grünen Hügeln. Nett hier.
In Hood River biegen wir auf den Highway 35 Richtung Süden ab und endlich taucht Mount Hood vor uns auf.
Mount Hood ist 3.425 m hoch und der höchste Berg in Oregon. Mount Hood ist ein potenziell aktiver Vulkan und wird daher überwacht. 1903 gab es die letzten kleineren Eruptionen. Wir hoffen mal, dass er heute ruhig bleibt.
Am Fuße des Berges ist der Boden offenbar fruchtbar und es gibt zahlreiche Farmen, Obstplantagen und Weinanbaugebiete. Jeder bietet einen kleinen Hofladen oder auch Weinverkostungen an. Wein scheint uns am späten Vormittag nicht die richtige Wahl zu sein, also entscheiden wir uns für eine Obstplantage. Wir halten bei "Packer Orchards" an.
Wir kaufen Marmelade, einen gefüllten Bagel, eine Apfel- und eine Pfirsich-Empanada und etwas Obst in Form von Äpfel und Birnen. Gleich im Auto beißen wir in zwei knackige, saftige und süße Äpfel.
So gestärkt geht es für uns weiter auf dem Highway 35 um den Berg herum. Wir wechseln irgendwann auf den Highway 26 und finden kurz hinter dem Ort Government Camp den Ausgangspunkt für unsere geplante Wanderung. Wir befinden uns hier in den Skigebieten. Anders als Mount Rainier im gleichnamigen Nationalpark wird Mount Hood ganzjährig genutzt. Entsprechend sind die Orte rund um den Berg mit Resorts, Hütten, kleinen Lebensmittelmärkten, Tankstellen, Coffeeshops etc. ausgestattet und auch nicht "closed for the season".
Am Mirror Lake Trailhead finden wir einen Parkplatz, packen einen kleinen Rucksack und wandern dann los. Zunächst geht es durch wunderbaren grünen Wald der Mount Hood Wilderness Area etwas auf, etwas ab, dann windet sich der Weg immer weiter aufwärts und wir kämpfen uns voran. Wir sind heute nicht allein auf dem Wanderweg. Mal überholen wir Wanderer, mal werden wir von sportlicheren Wanderern überholt. Nach rund 3,5 km kommen wir am Ziel an.
Der Mirror Lake sollte eigentlich eine wunderbare Spiegelung des Mount Hood zeigen, aber es ist etwas windig und so ist die Reflexion nicht ganz so scharf wie sie sein könnte. Trotzdem ist es ganz idyllisch hier am See. Die Wanderer verlaufen sich ringsum, sodass jeder sein Eckchen für sich findet und in Ruhe genießen kann.
Auch wir ruhen uns hier einen Moment aus und machen uns dann wieder auf den Rückweg.
Am Auto gibt es die ersehnte (Nach)Mittagspause, dann vollenden wir den Loop und fahren zurück nach Troutdale. Nach einem kurzen Klamottenwechsel suchen wir die Outlets neben unserem Hotel auf, halten uns aber sehr zurück und gönnen uns lieber einen leckeren Kaffee. Nun müssen wir unsere Koffer wieder ordnen, denn morgen wartet unser nächstes Ziel auf uns. Das Wetter ist weiterhin sommerlich und bleibt wohl auch noch ein Weilchen schön und trocken, wenn auch ab morgen nicht mehr ganz so heiß wie heute. Aber mit 22 Grad können wir sicher auch gut leben.
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