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Welcome to Seattle

Eine Reise in die USA erfordert leider immer einen langen Flug. Und so gleicht unsere heutige Anreise vielen anderen in den letzten Jahren: sehr zeitig aufstehen (heute 3.05 Uhr), rechtzeitig mit dem Taxi zum Flughafen fahren, von Bremen zum nächstgrößeren Drehkreuz fliegen (heute wieder Amsterdam), dort frühstücken und sich seelisch auf den kommenden Langstreckenflug vorbereiten. In Amsterdam haben wir ein wenig Verspätung, aber da wir in Seattle keinen Anschluss erwischen müssen, bleiben wir entspannt. Ob wir dann 30 Minuten früher oder später ankommen, macht bei 9:35 Stunden Flugzeit kaum einen Unterschied. 

 

Was heute etwas anders ist als sonst, ist die Einreise. Wir sitzen fast ganz hinten im Flieger. Eigentlich ein Zeichen dafür, dass wir bei der Einreise länger brauchen, weil - logisch - mehr Menschen vor uns sind. In Seattle kommen wir aber total schnell aus dem Flieger, müssen erst unser Gepäck holen (und freuen uns auch, denn beide Koffer kommen zeitgleich an und offenbar wurden wir vom Flughafen-Koffer-Chaos verschont), gehen dann zur Einreise, die heute keine 5 Minuten dauert, dann zum Mietwagenschalter, der heute auch keine 5 Minuten dauert und schon stehen wir in der "choice lane" von Alamo und suchen uns aus zahlreichen Fahrzeugen unseren SUV für die nächsten gut 2,5 Wochen aus. Es wird stilecht ein Jeep Grand Cherokee mit Allradantrieb. Damit haben wir 2019 schon gute Erfahrungen gemacht. 

Nachdem wir im Walmart die üblichen Roadtrip-Sachen (Salzbrezeln, Getränke) gekauft haben, checken wir im Best Western SeaTac ein. Unser Hotel für 3 Nächste ist zweckmäßig, der Mann an der Rezeption wieder superfreundlich. Wir bekommen gleich einige Reisetipps für die nächsten Tage. Wir machen uns nur kurz frisch. Wir müssen jetzt in Bewegung bleiben und uns wach halten, sonst schlägt die Müdigkeit zu. Wenn wir hier aber zu früh "aufgeben", kämpfen wir länger mit dem Jetlag.

 

Wir nehmen also die Link Light Rail (eine Art Straßenbahn) von der Angle Lake Station, die wir von unserem Hotel in 3 Minuten Fußweg erreichen, und fahren zur Westlake Station und damit ins Stadtzentrum von Seattle. Wir haben das 2018 schon so gemacht und das klappt prima. Keine Parkplatzsuche, 6 $ kostet das Tagesticket und wir sind ganz flexibel, können laufen, wie wir wollen und dann einfach zum Heimweg dort in die Link einsteigen, wo wir grad sind.

 

Als wir im Zentrum ankommen, ist es zwar bewölkt, aber trocken und mit rund 22 Grad sehr angenehm. Im Seattle Coffee Works gibt es einen Kaffee zum Wachbleiben, dann laufen wir zum Pike Place Market, dem Bauermarkt an der Waterfront Seattles. Hauptsächlich gibt es hier frische Blumen und alles, was das Meer so zu bieten hat. An einem Fischstand fliegen die Fische über den Tresen vom einem Verkäufer zum anderen. Der Fänger holt den Fisch aus der Luft, wickelt ihn in Papier und übergibt ihn dann den glücklichen und verzückten Käufern. Alle andere fotografieren das Geschehen und freuen sich über die kostenfreie Animation.

 

In der Post Alley holen wir uns im "Pike Place Chowder" eine kleine Portion New England Clam Chowder (Venusmuschelsuppe) und 2 Löffel und laufen dann zur Pier. Dabei kommen wir an der Gumwall vorbei, einer Hauswand, die über und über mit Kaugummis beklebt ist. Der süßliche Geruch ist abschreckend...

 

An der Pier finden wir direkt unter dem Riesenrad eine freie Bank und löffeln die Suppe aus, die wir uns eingebrockt haben. Geschmacklich mit unserer Käse-Lauch-Suppe gut vergleichbar, aber statt Hackfleisch findet sich Venusmuschelfleisch in der New England Clam Chowder. Sehr lecker.

Von der Waterfront laufen wir zurück ins Stadtzentrum und nun kommt die Sonne raus und die Temperaturen steigen. Zu Fuß geht es weiter zum Lumen Field, dem Stadion der Seattle Seahawks, der American Football Mannschaft von Seattle. Im Nachbarstadion, dem T-Mobile Park spielt heute Seattles Baseball-Team "Mariners" gegen Texas und zahlreiche Besucher strömen an uns vorbei ins Stadion.

 

Von dort geht es für uns dann ganz langsam zurück zur Link Light Rail und dann zurück zum Hotel. In der Bahn schlägt die Müdigkeit dann richtig zu und Gunnar schläft schon mal ein. Um 20 Uhr liegen wir dann im Bett und schlafen wie die Steine.