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You must be rich…

Unser Abreisetag ist da. Wir beginnen ihn mit einem letzten kurzen Spaziergang am Strand. Für eine Handvoll Muscheln ist noch Platz im Koffer.
Dann frühstücken wir, springen noch mal unter die Dusche und machen uns „flugfein“. Wir beladen den Corolla und verlassen Sanibel. Die letzten Eindrücke sind warm, sonnig und wunderschön. Für uns ist klar, dass wir nicht zum letzten Mal hier waren.
Bei Barnes & Noble in der Coconut Point Mall gibt es einen letzten Kaffee, dann fahren wir zum Flughafen, geben das Auto ab und checken ein. Der Flieger von Fort Myers nach Detroit ist fast ausgebucht. Beim Einsteigen begrüßt der Flugkapitän alle Gäste einzeln. Auf Nachfrage erzählen wir, dass es für uns zurück nach Deutschland geht. Er bemerkt unsere Sonnenbräune und fragt, wie lange wir hier waren. Als wir wahrheitsgemäß antworten, entfährt ihm ein „You must be rich!!“. Die Passagiere vor und hinter uns berichten von 2, 3 oder auch 4 Tagen Florida. Also reich sind wir auf jeden Fall. Reich an Urlaubstagen (im Gegensatz zu den Amerikanern) und vor allem reich an Eindrücken und Erlebnissen. 
In Detroit dauert es ewig, bis wir aus der Maschine aussteigen können. Nun ja, wir waren im Rentnerparadies und somit ist der Flieger auch voll mit älteren, etwas unbeweglicheren Passagieren. Das Handgepäck aus den Ablagen zu wuchten und sich durch die enge Reihe zu schlängeln, wird dann schon schwer. Beim Ausstieg verabschiedet der Kapitän wieder alle persönlich und wünscht uns eine gute Heimreise. Unerwartet aufmerksam. Als wir endlich draußen sind, flitzen wir zum Gate 60. 8 Minuten später startet das Boarding für den Flug nach Amsterdam. 
Auch dieser Flieger ist fast voll. Der Airbus hat 3x3 Plätze pro Reihe, wir sitzen in der Mittelreihe und der Platz neben mir bleibt - im Gegensatz zum Hinflug - nicht frei. Immerhin, mein Nachbar trägt FFP2-Maske. Wir tun das auch.

Stichwort Maske & Corona: auf US-Flughäfen und in Flugzeugen amerikanischer Fluglinien ist die Maskenpflicht seit einigen Tagen aufgehoben. Auf unserem Hinflug galt sie noch. Wir und einige wenige andere Fluggäste tragen auf den Flügen Masken, die weit überwiegende Mehrheit tut es nicht. 

In Florida selbst spürt man von einer Pandemie nichts mehr. Ich war am ersten Tag noch mit Maske im Supermarkt, aber wenn man wirklich ganz allein (!) damit unterwegs ist und angeguckt wird (vielleicht trägt man sie ja, weil man erkrankt ist?!), dann passt man sich schnell an. Lediglich in der Sanibel-Apotheke und in einem einzigen Geschäft wurde um Maske gebeten. Natürlich hatten wir sie immer dabei, aber gebraucht haben wir sie so gut wie nie. 

Nach 6:54 Stunden Flugzeit landen wir pünktlich in Amsterdam. In Amsterdam herrscht noch Maskenpflicht und wird auch regelmäßig durchgesagt, nur kümmern tut es hier fast niemandem. Wir tragen sie jetzt, bis wir daheim sind. Das wird am frühen Abend sein. Und damit endet ein weiterer schöner Urlaub für uns. Und wenn alles so klappt, wie wir uns das vorstellen, dann geht es in rund viereinhalb Monaten schon wieder über den großen Teich! Das Ziel verraten wir hier mal noch nicht. 
Und eine Auflösung schulden wir noch und tragen sie deshalb nach. Unser Souvenir, das extra für uns angefertigt wurde, ist ein „Village“ aus dem Geschäft „Sanybel‘s Finest“. Das Dorf gibt es in verschiedenen Größen, die Beschriftung legt man individuell fest und erhält somit ein Unikat, das sonst niemand hat. Wir haben uns für Namen entschieden, die für uns auf der Insel eine wichtige Rolle spielen. Und das Jahr 2012 markiert unseren ersten und offenbar prägenden Besuch auf der Insel.