Heute Nacht gabs Alarm. Laut und lange. Die Alarmanlage eines Wagens direkt vor unserem Haus ging los und der Besitzer brauchte wohl eine Weile, um sie wieder zu deaktivieren. Ich bin mir also ziemlich sicher, dass heute Nacht um 1.01 Uhr wirklich jeder Bewohner in der Anlage hellwach war. Wir auch. Aber 1.01 Uhr und Urlaub - besser geht es doch nicht. Also gemütlich umdrehen, das Laken lose drüberlegen und weiter schlafen. Bis um 7 Uhr. Dann kurz überlegen: Alternative 1 ist die Muschelsuche. Alternative 2 heißt Sonntagsfrühstück im Over Easy Café an der Tarpon Bay Road. Der Hunger gewinnt und so radeln wir gemütlich in der warmen Morgensonne zum OEC. Weil wir draußen frühstücken wollen, müssen wir einen Moment warten und bekommen einen "Pieper" in die Hand. Nach wenigen Minuten schrillt der auch schon los und wir kriegen unseren Tisch.
Das Over Easy Café soll eins der besten Frühstückslokale auf Sanibel sein. Auf jeden Fall geht es hier sehr entspannt, super freundlich und schnell zu. Gunnar bestellt eine Combo aus Spiegelei, Bacon, Wurst und Pancakes und ich nehme das Granola mit Milch.
Jetzt sind wir startklar für den Tag. Es ist Sonntag und somit Farmers Market auf Sanibel. Klar, dass wir zum Markt radeln. Machen wir am Wochenende ja auch zu Hause.
Und so wandern Ananas und Melone, ein Danish, Cocktailtomaten und eine mega-leckere Guacamole in unsere Taschen. Mit vollen Fahrradkörben radeln wir unsere Runde zur Unterkunft und wechseln dann aufs Auto. Wir wollen in der kommenden Woche mit dem Boot nach Cayo Costa zum "Shelling" und müssen vor Ort die Fahrt buchen. Abfahrt ist im Hafen von Captiva, an Jensen's Marina. Also geht es mit dem Auto nach Captiva, der Schwester von Sanibel. Noch etwas gediegener, kleiner und grüner, aber auch wesentlich teurer als Sanibel.
Nachdem wir für Donnerstag den Halbtagesausflug nach Cayo Costa bei Captiva Cruises gebucht haben, fahren wir noch zum Chadwick Square und kehren bei Starbucks ein. Ein Traum: 5 Angestellte, jeder Handgriff sitzt, wir bekommen schon beim ersten Mal die Getränke, die wir auch bestellt haben und das Beste: Der Barista ruft meinen Namen "Anja". Nicht "Änjä", sondern Anja, so wie ich heiße. Wow, ich bin beeindruckt. Das ist mir hier noch nie passiert. Und der Vanilla Latte schmeckt wie mit Liebe gemacht!
Und nun endlich sind wir auch im Besitz einer Starbucks-Tasse aus dem Bundesstaat Florida. Damit liebäugeln wir schon länger.
Nun aber endlich an den Strand. Wir fahren von Captiva zurück, schnappen die Strandsachen und richten uns häuslich ein. Heute ist es wieder etwas voller am Strand, aber wir finden natürlich ein ruhiges Plätzchen, genießen unseren Schattenplatz unterm Schirm, kühlen uns hin und wieder im Wasser ab und sammeln die eine oder andere "Juvenile Fighting Conch".
Nach dem Abendessen (heute wieder ganz unspektakulär auf dem Balkon mit Bagel für Gunnar und Salat für mich) fahren wir noch einmal in den Bailey Tract. Auf dem Plan stehen Tierbeobachtungen. Mal schauen, was wir finden.
Am Ende der Tour sage ich: wir waren erfolgreich. Und gut mit Mückenschutz eingesprüht, sodass uns tatsächlich kein einziger Blutsauger erwischt hat.
Neben Silberreihern, Schmuckreihern und Rötelreihern entdecken wir auch einen Amerikanischen Stelzenläufer, 3 Alligatoren und viele Marschkaninchen. Am Ende einer Wasserstelle versteckt sich zwischen den Reihern sogar ein Rosalöffler, allerdings so gut zwischen den anderen, dass wir ihn trotz Objektiv nicht gut einfangen können. Dennoch hat sich der abendliche Ausflug ins Naturschutzgebiet absolut gelohnt. Die Ruhe dort ist traumhaft und wenn man dann noch so viele Tiere sieht wie wir heute, dann ist man einfach sehr glücklich mit dem Ende dieses wunderbaren Sonntags.
Morgen haben wir etwas besonderes vor. Mal sehen, wie das wird. Verraten wird jetzt noch nichts.
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