Wir stellen mal fest, dass es rund um den Bodensee irre voll ist. Die Orte sind überlaufen und wir stehen eigentlich immer irgendwie im Stau oder quälen uns sehr langsam über die Landstraßen zu unserem Ziel. Das Wetter ist natürlich auch traumhaft und zieht sicherlich noch mehr Menschen an. Ist aber nicht so meins, daher hatte Gunnar heute ein Einsehen. Wir weichen von unseren Plänen ab, die Burgen rund um den Bodensee zu erkunden und fahren nach Österreich.
Der Pfänder (1.064 m) ist der Hausberg von Bregenz und soll heute erwandert werden. Wir könnten auch die Pfänderbahn nehmen, die in wenigen Minuten am Gipfel ankommt, aber wir nehmen die Herausforderung an, in gut 2 Stunden - so die Vorhersage - den Berg zu erklimmen. Ich soll es noch bitter bereuen... Der Wanderweg startet direkt an der Talstation Pfänderbahn und windet sich dann einfach nur steil hinauf.
Wir haben Glück, dass anfangs die Sonne noch nicht scheint. Der Himmel ist noch bedeckt und wir quälen uns durch den Wald. Und mit "wir" meine ich natürlich nur mich, denn Gunnar springt wie ein Reh über die Steine.
Wir erreichen bald die Wolkendecke. Ab hier laufen wir vorübergehend in dichtem Nebel. Ich muss immer mal wieder Pausen einlegen, weil der Weg über die gesamte Strecke einfach nur bergauf geht. Kein Meter ebener Strecke, auf dem man mal durchatmen könnte. Und dann sehen wir im Nebel auch noch die 2 Kabinen der Pfänderbahn aneinander vorbeifahren. Der Logik folgend könnten wir also erst die Hälfte bewältigt haben, oder? So ist es dann auch. 45 Minuten haben wir, weitere 45 Minuten soll der Weg dauern. Ich überlege ehrlich, den Weg nach unten anzutreten, aber Gunnar motiviert mich. Er kennt das schon und weiß auch, dass ich - wenn ich erst einmal oben bin - in Sekunden die Strapazen vergessen habe und mich einfach nur noch freue.
Als wir uns dem Gipfel nähern, löst die Sonne die Wolken auf und bricht malerisch durch den Wald.
Bis zum Gipfel ist es jetzt nicht mehr weit. Oben angekommen, gönnen wir uns ein Kaltgetränk und beobachten die Massen, die im 10-Minuten-Takt den Gipfel mit der Seilbahn erreichen. Leider hängt die Wolkendecke noch immer über dem Bodensee, sodass wir ihn von oben nicht entdecken können. Aber über den Wolken ist es dafür umso schöner.
Nach einer angemessenen Pause treten wir den Heimweg an. Wir entscheiden, dass wir auch den Rückweg zu Fuß gehen, wählen aber einen alternativen Weg nach Bregenz. Dieser Weg geht ähnlich steil bergab wie unserer bergauf ging, führt über den Ort Fluh und dann in die Oberstadt von Bregenz.
In Bregenz gönnen wir uns noch einen kleinen Eisbecher und eine Pause am Wasser, dann treten wir den Weg nach Friedrichshafen an.
Am Abend fahren wir noch einmal ins Zentrum von Friedrichshafen, schlendern durch die Menschenmassen und finden ein freies Plätzchen in einer Pizzeria. Das Abendessen wäre somit auch geklärt und nun liegen wir gesättigt und faul auf dem Hotelbett rum. In Gedenken an unsere sonstigen US-Roadtrips gucken wir heute Abend College Football.
Auf dem Weg zum Parkhaus kamen wir übrigens an einer Psychiatriepraxis vorbei: Dr. Gunde Fritz-Pfannkuch. Über den Namen komme ich noch immer nicht hinweg! Ich glaub, ich muss auf die Couch...
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