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Langer Weg zum Kasha-Katuwe Tent Rocks National Monument

Heute ist der 11. September. Die Flaggen hängen auf Halbmast und unser Radiosender unterbricht zum Zeitpunkt des Einschlags des ersten Flugzeugs in den Turm des WTC seine Musik für eine Gedenkminute. 

 

Das war es allerdings, was wir heute mitbekommen haben. In anderen Urlauben war das Thema deutlich präsenter. 

 

Wir wollten heute früh in das Kasha-Katuwe Tent Rock National Monument. Google gibt dafür den Ort Jemez Springs an, also füttern wir das Navi mit Jemez Springs, schlucken kurz bei den knapp 80 Meilen, die angezeigt werden, fahren dann aber los. Wir haben ja immerhin Zeit und das Kasha-Katuwe soll sich lohnen. 

 

Wir kommen in Jemez Springs nach langer Fahrt an und entdecken in der Ferne Tent Rocks, also zeltartig aussehende Felsen. Hier muss der Park doch irgendwo ausgeschildert sein. Wir finden ihn nicht. Als wir endlich wieder Netz im Smartphone haben, schauen wir nach. Wir sind komplett falsch. Das Kasha-Katuwe NM ist kurz hinter Santa Fe und wir wären in 30 Minuten da gewesen! Wie ärgerlich. Wir googeln noch einmal den Weg und wieder wird uns Jemez Springs angezeigt. Wir suchen schließlich im Navi nach Kasha-Katuwe und siehe da, der Weg führt uns zurück nach Santa Fe. Gunnar nimmt es sportlich, ich bin ziemlich gereizt. Wir müssen den ganzen Weg zurück. Wir sind heute nur durch Reservate der verschiedenen Pueblo-Stämme in New Mexico gefahren und die Dörfer sind alles andere als hübsch oder gepflegt.

 

Es hilft nichts. Um kurz nach 11 Uhr haben wir endlich unser Ziel erreicht.

Dank annual pass sparen wir den Eintritt. Es stehen schon einige Autos auf dem Parkplatz, aber das war um 11 Uhr auch nicht anders zu erwarten. Wir haben die Wahl zwischen dem Cave Loop und dem Slot Canyon. Der Slot Canyon führt durch den Canyon hindurch bis auf ein Plateau. Dabei sind 630 Fuß Höhenunterschied zu überwinden. Der Cave Loop ist entspannter, bietet aber nicht so schöne Eindrücke. Folglich entscheiden wir uns für den Slot Canyon.

Kasha Katuwe bedeutet "weiße Klippen" in der Sprache der Pueblo. Die eigenartig geformten Kegel sind Überreste vulkanischer Aktivitäten der Jemez Volcanic Fields. Die Asche lagerte sich in dicken Schichten Bims- und Tuffgesteins ab und erodierte. So entstanden die zeltförmigen Gesteinskegel, durch die wir nun bis auf das Plateau steigen. Der Anfang geht noch recht einfach durch enge Felsspalten, dann geht es wieder steil bergauf.

Irgendwann haben wir es geschafft und stehen oben auf dem Plateau. Wir haben Ausblick auf den Canyon, die Sangre de Cristo Mountains und die Jemez Mountains.

Nach einer kurzen Pause geht es auf dem gleichen Weg zurück zum Parkplatz. Der Canyon macht einfach Laune. Insbesondere, wenn es nur noch bergab geht.

Nach der Wanderung ziehen wir uns im Auto um und machen uns "stadtfein". Wir wollen in Santa Fe ins Georgia O'Keeffe Museum. Wir parken im gleichen Parkhaus wie gestern und laufen in wenigen Minuten zu Fuß zum Museum. Die Sammlung ist beeindruckend und zeigt die künstlerische Entwicklung von Georgia O'Keeffe. Wir kaufen uns ein Andenken im Museumsshop und schlendern dann noch einmal durch Santa Fe. 

Gestern haben wir nicht mehr genug Zeit gehabt, um uns die Loretto Chapel anzuschauen. In der Kapelle gibt es eine Treppe, die zwei perfekte 360 °-Drehungen vollführt und ohne einen einzigen Nagel konstruiert wurde. Die 5 $ Eintritt zahlt Gunnar aus Protest mit meiner Atheisten-Kreditkarte.

Wir gönnen uns noch ein kleines Stück Kuchen zum Nachmittag und bummeln dann noch einmal durch die Geschäfte im historischen Teil Santa Fes. 

Morgen verlassen wir Santa Fe und fahren nach Albuquerque.