Auf dem Highway 82 geht es heute zunächst von Aspen nach Glenwood Springs. Wir haben gestern Abend noch zwei Shuttle Tickets für 9 Uhr zum Hanging Lake gebucht und müssen spätestens um 8.30 Uhr in Glenwood Springs am Parkplatz sein. Wir sind rechtzeitig losgefahren und daher viel zu früh am Parkplatz. Man fragt uns, ob wir spontan auf den Bus um 8.15 Uhr umbuchen wollen und wir sind natürlich dabei.
Alle 45 Minuten bringt ein Bus maximal 44 Wanderer zum Trailhead des Hanging Lake. Die garantierte Rückfahrt findet jeweils 3 Stunden später statt. So wird sichergestellt, dass der Trail und der See nicht überlaufen sind. Wir finden die Idee gut.
Natürlich wissen wir, was uns erwartet. 1.000 Fuß Höhenunterschied auf 1,2 Meilen Wanderweg. Es geht also einfach nur steil bergauf und das über große Felsbrocken. Wir brauchen fast eine Stunde und müssen immer wieder kurze Pausen einlegen. Auf dem Weg überquert man 7 Brücken und alle Viertelmeile gibt es ein Hinweisschild auf die Strecke, die man schon bewältigt hat.
Wir quälen uns hoch. Ich quäle mich mehr. Man sieht es.
Die letzten Meter des Weges gehen extrem steil über riesige Felstreppen in die Höhe und am Rand der Schlucht ist nun immerhin ein Geländer angebracht. Wir sind am Dead Horse Creek entlang tief in den Glenwood Canyon gewandert und genießen jetzt den Ausblick kurz vorm Ziel.
Und dann haben wir es endlich geschafft. Wir stehen am Hanging Lake. Die Farben des Sees sind ein echter Traum!
Das türkisfarbene Wasser ist Quellwasser aus einem darüberliegenden Wasserfall. Es ist nicht erlaubt, auch nur die Hände ins Wasser zu halten. Die strengen Regeln sorgen dafür, dass der See so wunderschön bleibt. Wir klettern noch ein kleines Stückchen höher und erkunden den Wasserfall oberhalb des Hanging Lake, bevor wir uns langsam wieder an den Abstieg machen.
Auch der Abstieg hat es in sich. Wir schwitzen nun auch bergab und brauchen fast 45 Minuten. Um 11.45 Uhr nehmen wir den Shuttle Bus zurück zum Parkplatz, tanken unser Auto, holen uns einen kleinen Mittagssnack an der Tankstelle und fahren weiter zum Black Canyon of the Gunnison. Vom Wandern haben wir heute genug, aber den Scenic Drive am North Rim gönnen wir uns.
Wir fahren durch das Grand Mesa Gebiet. Mesa ist spanisch für Tisch und beschreibt die Gegend ganz gut. Lange, oben flache Felsformationen begleiten uns über etliche Meilen. Unten fließt der Colorado River und die Ortschaften am Fluss bieten Wein, Obst und Gemüse in großen Mengen an.
Der Black Canyon of the Gunnison ist ein Nationalpark. Er gehört nicht unbedingt zu den meistbesuchten Parks und das merken wir auch. Wir fahren fast allein über die lange Dirt Road zum nördlichen Eingang des Parks. Und dann teilen wir uns den Scenic Drive mit 5 anderen Besuchern. Dabei ist der Black Canyon absolut beeindruckend. Der Gunnison River "frisst" sich durch seine hohe Fließgeschwindigkeit schneller in den Fels, als die Erosion den Canyon weiter aushöhlen kann. Dadurch ist der Black Canyon sehr schmal. Da North und South Rim nah beieinander liegen, fällt kaum Sonnenlicht bis zum Gunnison River und die Wände wirken häufig schwarz. Daher auch der Name Black Canyon.
Genug Programm für heute. Wir checken für zwei Nächte im Holiday Inn Express in Montrose ein. Morgen erkunden wir den South Rim des Black Canyon of the Gunnison Nationalpark.
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