Gönnen wir uns noch einmal etwas Kultur. Wir fahren nach Escondido. Hier gibt es den "Queen Califia's Magical Circle", einen Skulpturengarten von Niki de Saint Phalle, den einzigen übrigens in Nordamerika.
Wir fahren auf gut Glück. Der Park ist zwar dienstags und donnerstags von 9 bis 12 Uhr geöffnet, allerdings nicht im Regen und nicht, wenn Pfützen da sind. Da es in den letzten Tagen vor allem nachts immer mal wieder kurz geregnet hat, sind wir nicht ganz sicher, ob wir erfolgreich sein werden.
Die Fahrt nach Escondido dauert etwas mehr als eine halbe Stunde, aber dann sehen wir schon das geöffnete Tor zum Skulpturengarten. Wir stehen vor den farbenfrohen, großen, glänzenden Skulpturen.
Der Garten hat nur einen Eingang und ist umgeben von 8 Schlangen. Man muss zunächst durch ein kleines schwarz-weißes Labyrinth. Die Figuren im Garten sind inspiriert von Niki de Saint Phalles Annahme, dass Kalifornien seinen Namen von der schwarzen Amazonenkönigin Queen Califia bekommen hat. Die Skulpturen enthalten Elemente, die in der Historie von Kalifornien eine Rolle spielen (Tiere wie Bären, Adler und Echsen, indianische Einflüsse wie die Totem-Pfähle, aber auch Insekten). Queen Califia reitet in der Hauptskulptur auf einem fünfbeinigen Adler und ist von 8 Totems umgeben. Die Details sind wundervoll, je länger man schaut, desto mehr entdeckt man. Die unterschiedlichen Materialen und Steine leuchten in der Sonne. Gunnar hat Geduld mit mir und lässt mich fotografieren und genießen. Wir sind kurz nach 9 Uhr angekommen und haben den Garten fast für uns allein.
Die in Frankreich geborene Niki de Saint Phalle hat ihre letzten Jahre übrigens in Amerika verbracht, wo man sie bis dahin als Künstlerin nicht kannte. So konnte sie ganz entspannt in La Jolla leben und hat vor ihrem Tod diesen Garten entworfen und auch selbst finanziert.
Nach diesen wunderbaren Eindrücken fahren wir Richtung Carlsbad. Seit dem Wochenende haben die Flower Fields in Carlsbad geöffnet und uns erwarten große Ranunkelfelder. In den vergangenen Tagen wurde schon intensiv im TV berichtet und jetzt wollen wir es uns auch anschauen. Von der Straße aus erahnt man schon die amerikanische Flagge - in blauen, weißen und roten Petunien. Sie sind noch nicht richtig aufgeblüht, aber in 2-3 Wochen sollten die "stars and stripes" vom Highway aus gut zu sehen sein.
Wir wollen aber zu den Ranunkelfeldern. Am Eingang werden wir gefragt, ob wir mit dem "wagon" fahren wollen. Nee, wir laufen lieber. Wie weitläufig das Gelände ist, wissen wir da noch nicht. Andererseits wollen wir aber auch nicht auf nem Traktor-Anhänger durch die Felder gefahren werden. Nee, wir laufen und entscheiden selbst, wo wir Bilder schießen. Und es soll sich lohnen...
Das Gelände ist riesig und es blühen noch nicht alle Felder. Bis in den Mai hinein blühen die Ranunkeln zeitversetzt. Der Anblick ist wunderbar, vor allem, weil auch das Wetter mitspielt.
Wir verlassen die Flower Fields, besorgen uns im Supermarkt ein kleines Mittagessen und verputzen es am Carlsbad Beach. Über dem Wasser beginnt der Regen. Bis aufs Land kommt er allerdings nicht. Im Sonnenschein trainiert Gunnar für den Marathon und ich lege ein Mittagsschläfchen ein. Kann man sich im Urlaub ja mal gönnen.
Am Abend bummeln wir noch einmal durch die Outlets und holen uns im Panda Express ein kleines Abendessen.
Morgen ist unser letzter Tag. Wir wollen noch einmal in Ruhe bummeln, die eine oder andere Kleinigkeit einkaufen und dann müssen wir uns abends ans Kofferpacken machen. Am Donnerstag fliegen wir über Frankfurt zurück nach Bremen.
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