Heute ist wieder frühes Aufstehen angesagt. Wir wollen nach San Diego und dort spontan eine Whale Watching Tour buchen. Wir versuchen es bei H&M Landing in der Nähe des Cabrillo National Monuments und ergattern 2 Plätze auf der "Legend", die um 10 Uhr den Hafen verlässt.
Die Fahrt ist ruppig und das Boot kämpft gegen die Wellen. Einigen Passagieren geht es zunehmend schlechter, sodass die Mitarbeiter auf dem Boot zwei Ballasttanks zur Stabilisierung mit Wasser füllen. Damit wird (ich habe es recherchiert) das Rollen (Drehbewegung um die Längsachse), aber nicht das Stampfen (Auf und Ab) reduziert. Uns macht das Auf und Ab zwar richtig Spaß, aber ich verstehe, dass es für die Passagiere, die damit Probleme haben, eine Zumutung sein muss. Immerhin fahren wir über 60 Minuten aufs Meer hinaus.
Dann endlich die Durchsage: Wale vorm Boot! Wir stürmen nach vorn und sehen die Fontänen. Dann eine Schwanzflosse. Dann sehen wir fast 50 Minuten lang nichts mehr und dann müssen wir auch schon wieder zurück in den Hafen.
Sehr, sehr schade. Aber heute hatten die Wale einfach keine Lust auf Touristen und sind lange abgetaucht. Uns hat die wilde Fahrt trotzdem Spaß gemacht. Ich bin aber froh, dass ich in Neuengland schon die Chance hatte, Wale zu beobachten und sie dort deutlich häufiger an der Wasseroberfläche waren als heute. Na ja, so ist eben die Natur. Sie lässt sich nicht vorhersagen.
Vom Hafen ist es nicht weit zum Cabrillo National Monument. Mit unserem annual pass für die Nationalparks kommen wir auch hier kostenlos hinein und freuen uns, denn ohne unseren Pass wären 20 $ Eintritt fällig gewesen.
Juan Rodriguez Cabrillo landete am 28.09.1542 als erster Europäer an der Westküste Nordamerikas. Ihm zu Ehren wurde dieses National Monument errichtet. Am höchsten Punkt befindet sich der Leuchtturm Old Point Loma, der seit 1854 als Symbol San Diegos gilt.
Wir genießen den Ausblick vom Cabrillo National Monument auf San Diego, die Bucht und den offenen Pazifik, der als "Walstraße" gilt. Heute zeigt sich allerdings kein Wal in der Ferne.
Nachdem wir den Ausblick genossen haben und ich auch noch einen (Metall)Wal umarmen durfte, fahren wir zu den Tide Pools. Wir kommen passend zur Low Tide (Ebbe) an und können über die Felsen zu den Gezeitentümpeln klettern. Ab jetzt heißt es: Augen auf! Seesterne, Anemonen und kleine Einsiedlerkrebse wollen entdeckt werden. Gar nicht so einfach. Auch nicht, auf den glitschigen, veralgten Steinen zu klettern und nicht abzurutschen. Ich oute mich mal: mir ist es nicht gelungen und so habe ich den Nachmittag mit einem nassen und einem trockenen Fuß verbracht.
Dafür haben wir aber unzählige Einsiedlerkrebse entdeckt, einige Anemonen und einen Seestern (den allerdings mit professioneller Hilfe der Ranger vor Ort).
Auf dem Rückweg fahren wir am Fort Rosecrans National Cemetery, einem Militärfriedhof vorbei. Schöner kann ein Friedhof wohl kaum gelegen sein.
Wir verlassen San Diego für heute und fahren zurück nach Carlsbad. Dabei kommen wir auch an der Kirche Jesu Christi der Heiligen der letzten Tage vorbei. Wir würden sie wohl als Mormonentempel bezeichnen. Auf jeden Fall fällt dieses Bauwerk an der Interstate mehr als auf.
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