2 Stunden Fahrt sind es bis zum Anza-Borrego Desert State Park. Wir fahren in Richtung Palomar Mountains, schielen auf die Temperaturanzeige im Nissan und staunen über den Schnee am Straßenrand. Immerhin wollen wir doch heute in die Wüste...
Der spanische Entdecker Juan Bautista de Anza durchquerte die Wüste 1774. Borrego ist das spanische Wort für "Schafbock". Damit hätten wir die Herkunft des etwas eigenartig anmutenden Namens des State Parks schon einmal geklärt.
Wir suchen natürlich zuerst das Visitor Center auf und lassen uns einen schönen Wanderweg zeigen. Aufgrund der starken Regenfälle und Stürme der vergangenen Wochen sind Teile des Parks gesperrt, weil Straßen und Wege weggespült wurden. Die Rangerin empfiehlt uns den Hellhole Canyon Trail. Hellhole? Höllenloch?!
Der Parkplatz ist schon gut gefüllt, aber wir finden noch eine Parklücke, schnüren die Wanderschuhe, packen viel Wasser ein und laufen los.
Der Trail steigt nur ganz langsam an und lässt sich angenehm laufen. Wir entdecken diverse Kakteenarten; zwischendrin unerschrockene Hasen, Kolibris (leider zu schnell für die Kamera) und Schmetterlinge.
Der Weg steigt Richtung Canyon an und kurze Zeit später überqueren wir ein kleines Rinnsal. Der Weg wird hier schmaler und wir klettern zunehmend über Felsen. Am Ende des Weges erwarten uns Wasserfälle. In der Wüste eher nicht vorstellbar, aber wir haben uns geirrt. Je tiefer wir in den Canyon klettern, desto mehr Wasser führt der kleine Fluss. Wir klettern, überspringen hier und da den Fluss, klettern wieder, rutschen auf dem Hosenboden auf steilen Felsen wieder runter und kommen endlich an einen kleinen Wasserfall.
Der Weg führt noch weiter zu einem größeren Wasserfall, der aber nur schwer zu finden ist. Trotz etlicher Kletterversuche führen unsere Wege immer wieder in Sackgassen, sodass wir uns letztlich zur Umkehr entscheiden. Wir wollen nicht riskieren, irgendwann von einem Felsen zu rutschen und uns den Knöchel zu verknacksen. Es sind immerhin mehrere Kilometer zurück zum Parkplatz...
Wir fahren nach unserer Wanderung in den Ort Borrego Springs und stärken uns mit warmen Cinnamon Rolls (Zimtschnecken). Danach nehmen wir die diGiorgio Road, denn wir wollen zu den Wildblumen. Im Frühling blühen nämlich diverse Arten in der Wüste und wir sind zur richtigen Zeit im Park.
Auf dem Weg zu den Blumen finden wir die Metall-Fabelwesen und -Tiere des Bildhauers Ricardo Breceda und legen diverse Fotostopps ein. So etwas sieht man eben nicht alle Tage.
Nach den Rosttieren geht es aber endlich zu den Wildblumen. Von weitem sind nur die gelben Wüstensonnenblumen zu sehen. Je näher wir herangehen, desto mehr verschiedene Blumen entdecken wir.
Auf dem Weg zurück kommen wir an großen Orangen- und Zitronenplantagen vorbei. An einem kleinen Obststand gibt es großes Vertrauen. Wer kauft, legt das Geld in eine Box. Weil uns die Beutel aber zu groß sind, pflücken wir selbst ein paar Orangen vom Baum und legen das Geld in die Box. Lecker sind sie, die Orangen!
Auf dem Heimweg durchqueren wir wieder verschneite Orte im Gebirge und stehen im Ort Julian erst einmal schön im Stau. Wir finden nicht heraus, warum die Menschenmassen in Julian unterwegs sind, aber irgendwann geht es dann doch weiter. Nach fast 3 Stunden kommen wir in Carlsbad an, entern wie gewöhnlich unseren Supermarkt und schauen jetzt entspannt die Oscars im TV.
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