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Auf der Jagd nach dem roten Kardinal

Das klingt nach spannendem Vatikan-Krimi, oder? So spannend wird es aber nicht. Und religiös schon mal gar nicht.

Der Tag startete um 6.45 Uhr für mich. Ich hatte gestern überlegt, ob ich mir den Wecker stelle, um die besten Muscheln zu finden. Ich habe es nicht getan, aber dafür irre schlecht geschlafen. Ich bin bestimmt 8 Mal nachts aufgewacht und habe anhand der "Helligkeit" im Schlafzimmer versucht herauszufinden, ob es schon Zeit ist, Muscheln zu sammeln... Das hat mich wohl irgendwie innerlich beschäftigt.

Um 6.45 Uhr war ich dann aber wirklich wach und Gunnar begrüßte mich mit den Worten "Wir müssen reden. Ich glaube, Du bist "muschelsüchtig!". Ich denke, er kennt mich ganz gut. Ich bin jedenfalls aufgestanden und an den Strand gegangen. Und dann ist das ja irgendwie Schicksal. Man findet die erste Muschel am Strand. Sie lebt. Gut, werfen wir sie zurück ins Meer. 10 Meter weiter wird direkt vor mir eine leere Muschel angespült. Cool! Nächste Muschel - lebt wieder. Also wieder zurück ins Meer. Ein paar Meter weiter erneut ein leeres Geschenk. So funktioniert das hier also! Gibste was, bekommste was! Das nenn ich einen fairen Tausch.

 

Das war aber sicher nur Zufall. Tatsächlich war das Wasser heute morgen ganz glatt, kein Wind und man musste die Schalen nur raussammeln. Vieles lag am Strand, noch mehr lag ganz vorn im Wasser. Nach gut 30 Minuten war das Netz schon so gut wie voll. Und tatsächlich habe ich eine weitere Alphabet Cone gefunden. Ich bin dann langsam zurück zum Appartment und habe wirklich viele, viele Muscheln am Strand gelassen, weil ich sie nicht mehr tragen konnte. Zeitgleich mit mir kam dann auch Gunnar vom Joggen zurück und dann haben wir erst mal den eigentlichen Tag mit einem ordentlichen Frühstück auf dem Balkon gestartet.

Nach dem Frühstück haben wir uns für eine schöne lange Radtour entschieden. Fahrrad Nr. 1 war wieder frei und hat diese Tour trotz zunehmender Geräusche beim Treten noch überstanden. Zunächst haben wir einen kurzen Abstecher in den Daniel Drive gemacht.

Hier steht auch ein Häuschen zum Verkauf. Wir überlegen ernsthaft, müssen aber vielleicht doch einen Lottogewinn einsetzen...

Über den Gulf Drive ging es dann zur Rabbit Road. Auf der Rabbit Road muss man übrigens gut aufpassen. Hier "lauern" überall Alligatoren.

Von dort weiter in den Ding Darling, 2 $ Eintritt gezahlt und ab ging es auf Vogelsuche. Heute war wirklich viel los im Park. Unzählige Ibisse, Egrets und Herons. Und dann war da noch die Suche nach dem Kardinal. Wir waren nicht allein. Man trifft immer wieder nette Ornithologen mit Riesen-Objektiven auf der Suche nach dem kleinsten Piepmatz. Einen großen Reiher kann schließlich jeder fotografieren, aber einen kleinen Kardinal im Gummibaum zu finden - ja, das ist die Kunst.

Wir haben es geschafft:

Witzigerweise wurden wir heute wieder gefragt, ob wir einen Alligator entdeckt haben. Während wir in den Baum über uns starrten. Manche Menschen sind komisch...

Alligatoren haben wir tatsächlich im Ding Darling heute mal nicht gesehen. Auf dem Heimweg lag ein ganz jungen Alligator in der Nähe unserer Unterkunft im Wasser. Aber bis ich die Kamera draußen hab, tauchen sie in der Regel ab. 

 

Hier noch ein paar Eindrücke von unserem wahrscheinlich letzten Ausflug in den Ding Darling in diesem Urlaub.

Hier haben wir endlich einen Anhinga (Schlangenhalsvogel) vor die Linse bekommen. Häufig sieht man Kormorane, die ihre Flügel nach dem Fischen so trocknen. Die sehen dem Anhinga recht ähnlich, sind aber komplett dunkel und haben auch einen anderen Schnabel. 

Auf dem Heimweg haben wir uns noch kurz 2 Stückchen Kuchen im Jerry's geholt und dann waren wir nach gut 3 Stunden wieder zurück. Reicht auch bei den Temperaturen. Den Nachmittag haben wir am Strand verbracht.

Zum Abendessen gab es wieder 3 leckere Burger-Patties. Das ist praktisch, dass man hier einen großen Grillplatz am Condo hat. Wenn die Amerikaner was gut können, dann ist das Fleisch. Und Eis. Und Süßigkeiten. Und... ach, lassen wir das.