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Wie Enten mit Einsamkeit umgehen

Gestern Abend waren wir noch mal schnell in der Insel-Pizzeria und jeder von uns hat eine ganze Pizza verdrückt. Sooo lecker, aber mit Jalapenos und deswegen auch mächtig scharf!

 

Morgens nach dem Aufstehen ist mein erster Gang immer auf den Balkon, Wetter checken. Nach 2 windstillen Tagen wehte es heute wieder kräftiger bei wunderbaren 31 Grad. Also rein in Shorts und Shirt und ab an den Strand. Auf Höhe unserer Unterkunft gab es leider gar keine interessanten Muscheln. Also Muscheln schon, aber eben nicht die, die man sucht. Mehr so die normalen Exemplare. Ich habe dann also spontan von Muschelsuche auf flotten Spaziergang umdisponiert. Schön mit den Füßen im Wasser, die Sonne im Rücken. Ich war gut 30 Minuten straff unterwegs, als sich vor mir riesige Muschelbänke auftaten. Da kann man nicht so wirklich gut dran vorbeigehen... Also doch wieder Muscheln gesucht und schöne Exemplare gefunden. Wie gut, dass ich mein Sammelnetz immer dabei habe. Gunnar traf ich kurze Zeit später am Strand. Der musste aber seine Laufrunde vollenden und konnte daher nicht helfen. 

 

Somit gab es heute erst recht spät Frühstück. Abtrainiert haben wir das dann bei einer Fahrt in den Ding Darling National Wildlife Refuge.

Reddish Egret

Hier stolpert der Reddish Egret und versucht, sich mit den Flügeln abzufangen, damit die Federn am Kopf nicht nass werden. Vielleicht fliegt er auch gerade los. Wer weiß das schon so genau?

Hier nistet ein Green Heron. In der letzten Woche war das Paar dabei, ein zweites Nest zu bauen. Das scheint inzwischen fertig zu sein, weil jeder heute auf "seinem" Nest saß. Das zweite Nest ist leider so gut versteckt, dass es vor unserer Kamera gut geschützt war.

Hier ein Tricolored Heron.

Und hier watet ein Great Egret durchs Wasser.

Der Ding Darling ist wirklich immer eine Radtour wert. Diesen kleinen roten Kerl hat Gunnar heute auch noch erwischt. Natürlich nur mit der Kamera.

Es ist immer ein riesiger Spaß, wenn Gunnar mit dem Teleobjektiv auf Suche geht bzw. meinen hysterischen Hinweisen à la "Da! Guck doch! Schnell, mach ein Foto, bevor er weg ist" folgt. Schlagartig verrenken sich die Menschen in den Autos die Hälse um zu entdecken, was wir fotografieren. Und dann ihre enttäuschten Blicke, wenn's nur ein Vogel ist. Was erwarten sie denn oben in den Bäumen? Alligatoren? Manatees? Den weltweit bekannten Florida-Baumaffen?!

Uns macht das Spaß. Man kommt einfach mal zur Ruhe. Und wenn man sich Zeit nimmt und ruhig ist, gibt es eine Menge zu entdecken.

Auf dem Rückweg haben wir noch fast eine Schlange überfahren. Sie hatte aber Glück, dass wir sie nicht erwischt haben. Wir vielleicht auch, wir kennen uns mit Schlangen nicht so aus. Vielleicht sind wir auch knapp dem Tode entronnen. Man weiß so vieles einfach nicht...

Heute Abend haben wir uns einen Pulled Pork Burger gemacht. Ganz schnöde mit fertigem Pulled Pork für die Microwelle. Und während wir so essen, landet eine unserer Enten im Pool. Seit vorgestern kommt sie immer allein. Und während wir sie beobachten, lässt sie ihr "poop" ins Wasser fallen.

 

Zwei Minuten später kommt eine 6köpfige Familie zum Pool. Ja, sie sind direkt reingesprungen. Sie wissen ja auch nicht, dass da "poop" drin ist..

 

Morgen verlassen wir noch mal unser Inselchen und bummeln ein bisschen auf dem Festland.

 

Ansonsten ist kaum zu glauben, dass unsere letzte Woche angebrochen ist. Gunnar musste mich heute schon trösten, dass wir noch 6 lange Tage haben. Ich hatte schon diese innere "der Urlaub ist vorbei"-Unruhe. Aber er hat recht. Wir genießen noch eine gute Woche hier und saugen jeden Sonnenstrahl auf. Außerdem hat er mir versprochen, dass das nicht unser letzter Besuch auf Sanibel war. Und Gunnar hält seine Versprechen!