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Sozialstudien am Sonntag

Ich bin heute schon um 6.30 Uhr zur Muschelsuche aufgebrochen und habe das eine oder andere hübsche Exemplar gefunden. Was ich auch gesehen habe, war ein unglaublich schöner Sonnenaufgang. Wo lagen alle Kameras und alle Smartphones? Richtig, im Appartment... schade. Ich hätte gern die verschiedenen Rosa-Rot-Orange-Töne am Himmel aufgenommen.

 

Gunnar kam nach, als ich bereits auf dem Rückweg war. Er berichtete vom Weather Channel. Dieser sagte für heute erneut hochsommerliche Temperaturen von deutlich über 30°C voraus. Ab morgen soll es endlich wieder normal werden (Frühling halt). Dann haben wir so um die 27°C und das reicht uns auch aus.

 

Als Gunnar die ersten Bilder des Tages schießen konnte, waren die schönen Farben am Himmel schon vorbei...

Nach dem Frühstück haben wir einen langen Spaziergang am Strand unternommen. Gut 2 Stunden waren wir unterwegs. Wirklich schön in der Sonne. Der Wind weht recht kräftig, aber bei über 30°C ist das einfach nur angenehm.

Hier dürfte für jeden eine Muschel dabei sein.

Gegen Mittag haben wir unser Strand-Equipment geschnappt und Position bezogen. Neben einem spannenden Krimi gibt es auch immer wieder die Möglichkeit zu Sozialstudien am Strand. Man ist eben nicht allein.

 

Da ist zum Beispiel ein Pärchen, das beim Planschen im Meer die Sonnenbrille verliert, krampfhaft in den Wellen danach sucht, chancenlos bleibt und dann schlecht gelaunt den Strand verlässt.  

 

Aber auch wir stellen sicher ein interessantes Studienobjekt dar. Gunnar möchte unbedingt ins Wasser. Soll er ja auch. Aber bei dem Wellengang bleiben alle im vorderen Bereich in der Nähe des Strandes. Nur mein Ehemann (der beste von allen) muss natürlich so weit raus, dass ich leichte Panikattacken bekomme. An entspanntes Lesen war nicht mehr zu denken. Mir war zum Glück klar, dass ein hysterisches "Du kommst jetzt sofort zurück, mein Freund! Beweg Deinen verdammten Hintern sofort aus dem Wasser!" im Winde ungehört verhallen würde. Nur das hielt mich davon ab, hysterisch auf ihn einzuschimpfen. Irgendwann trudelte er dann wieder am Strand ein. Natürlich erst, nachdem ich mehrfach dem Herzinfarkt nahe war, weil sein Kopf zwischen den Wellen (und dank seiner Tauchkünste, die er mit Absicht aufgeführt hatte) einfach nicht zu sehen war...

Gegen 17 Uhr verließ uns dann die Lust und wir verließen den Strand. Nach dem Duschen haben wir uns die Räder geschnappt und sind noch einmal kurz zu Jerry's gefahren. Ein Chickensandwich, ein Stück Schokokuchen und einen Applefritter später sitzen wir auf dem Balkon und genießen den Abend.

Morgen wollen wir nach Pine Island fahren. Das ist eine Nachbarinsel, die wir noch nie besucht haben. Es soll dort viele Künstler und Galerien geben und die Insel hat - so sagen die Reiseführer - eine ganz eigene Zeit. Wir lassen uns mal darauf ein und schauen, was uns morgen so erwartet.