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Gator Country

Nachtrag zu gestern: ich hatte gerade den Rechner zugeklappt, da flatterten auch schon meine beiden Entlein in den Pool. Schön zu wissen, dass auch andere Wesen Rituale haben, nicht nur ich...

 

Nach unserer Morgenrunde am Wasser und einem ausgiebigen Frühstück (es gab Lachs-Bagel) haben wir uns unsere Räder geschnappt und sind heute in den Bailey Tract gefahren. Der Bailey Tract gehört zum Ding Darling National Wildlife Refuge, liegt aber außerhalb des eigentlichen Parks, direkt an der Tarpon Bay Road. Kaum ist man mit dem Rad von der Hauptstraße weg, kehrt auch schon Stille ein.

Der Bailey Tract ist sog. Marschland. Hohe Gräser umgeben Seen und Kanäle. Im Bailey Tract gibt es 3 kleine Touren um verschiedene Seen. Garantiert sieht man dabei eine Menge der typischen Tierwelt von Flordia. Allen voran die Alligatoren und - natürlich - auch jede Menge Vögel.

Wir waren zwar nicht die einzigen Besucher dort, aber die paar Menschen "verlaufen" sich, sodass man häufig doch allein unterwegs ist. Wenn aber irgendwo eine kleine Menschenansammlung steht, kann man sehr sicher sein, dass ein Alligator in der Nähe ist.

Viel herausfordernder als die Tierbeobachtungen war es heute aber, ein schattiges Plätzchen zu finden. 33 Grad Celsius zeigte das Thermometer und im Inselinneren wehte kaum ein Lüftchen.

Das hält uns aber nicht ab, unsere Touren zu drehen und hin und wieder ein hübsches Exemplar zu fotografieren. An einer Stelle lag ein junger, noch kleiner Alligator. Kurze Zeit später flitzte ein weiterer über den Fahrradweg von einem Gewässer ins andere. Das ist so lange faszinierend, bis einem einfällt, dass es auch ihre Mutter sein könnte, die gerade dann über den Weg möchte, wenn man dort mit dem Rad fährt... Also aufpassen muss man schon.

Als Gunnar am Ufer ein Bild von einer Gruppe "Snowy Egrets" machen wollte, raschelte eine Schlange durchs Gebüsch. Auch hier ist also Abstand angesagt. Eine Weile verfolgten uns 3 Raben. Die sind hier wirklich dreist, fliegen zum Strand, stöbern in Beuteln und Rucksäcken, wenn die Besitzer am Wasser spazieren, setzen sich auf die Lehnen der Sonnenstühle und schreien in der Gegend herum.

Nach unserer Bailey Tract Tour mussten wir dringend zurück zum Appartment. Wir waren einfach vollkommen durchgeschwitzt und mussten uns unter der Klimaanlage abkühlen.

Anschließend ging es noch einmal zur "Einkaufsstraße" von Sanibel, dem Periwinkle Way. Unser Mittag haben wir heute wieder im Supermarkt gefunden. Chicken Pieces, Potatoe Wedges und Onion Rings aus der "hier gibt es warmes Essen"-Abteilung von Jerry's. Das haben wir direkt im kleinen Einkaufszentrum verspeist. Rund um Jerry's Supermarket gibt es kleine Souvenirläden, einen Eisladen, eine Galerie, Sitzgelegenheiten im Schatten und ganz viele Vogelvolieren mit Aras, Kakadus, Amazonen und Graupapageien. Alle tragen einen Namen (Caesar, Mia, Dudley, G.W.) und lassen sich manchmal sogar am Köpfchen kraulen.

Nach unserem kurzen Mittagessen sind wir per Rad zurück zur Unterkunft. Ich habe Gunnar zu einem kleinen Basketballspiel herausgefordert - und gnadenlos verloren. Ist ja klar, ich werfe aus Spaß 3 Bälle und alle gehen rein. Kaum machen wir nen Wettbewerb draus, brauche ich 12 Würfe für einen Treffer... Das ist doch nicht fair!

Unseren Nachmittag haben wir am Strand verbracht. Ja, mit Alkohol. Aber wir waren ja auch nicht schwimmen. Durch den permanenten Wind, der am Wasser weht, konnte man die 33 Grad gut aushalten. Allerdings geht es nicht ohne Sonnenschirm. So schnell kann man nicht cremen, wie man verbrennen würde.