So, wann war die Nacht vorbei? Richtig, um 3 Uhr. Wir konnten uns zum Glück überreden, die Augen noch einmal zu schließen und so richtig wach waren wir dann um 6.30 Uhr. Was hatte uns da eigentlich geweckt? Ein dauerhaftes Rauschen. Und warum war es eigentlich noch so dunkel um 6.30 Uhr...?
Also, man kann es nicht schön reden. Es hat in Strömen gegossen. Zwar wunderbare 22 Grad, sodass wir auf dem Balkon unser erstes amerikanisches Frühstück einnehmen konnten, aber es regnete und regnete. Und die Laune sank ein wenig.
Der "weather channel" machte uns aber Hoffnung, denn ab morgen soll es wieder trocken sein. Der Regen wird hier wirklich dringend benötigt. Im Lee County auf dem Festland wüten einige Waldbrände, sodass die Bewohner hier wirklich froh über den Regen sind.
Sei's drum. Nach einem ausgiebigen Frühstück haben wir uns unseren Zeitschriften und Büchern gewidmet. Alles gemütlich auf dem Balkon (die sind alle überdacht und mit einem Screen verschlossen, sodass man trocken und insektenfrei Stunden draußen verbringen kann).
Gegen 9 Uhr hörte der Regen auf und wir sind natürlich sofort an den Strand gelaufen. Wir sind ja inzwischen professionelle Muschelsucher. Hier noch einmal die Regeln:
- Egal, was die Ratgeber sagen: es gibt immer Muscheln. Im Winter und im Sommer, am Morgen und am Abend, bei Ebbe und bei Flut.
- Gesucht wird an der "shore line" oder in den Bergen der angeschwemmten Muscheln der vergangenen Nacht.
- Wenn etwas Dunkles angespült wird, ist es meistens was Gutes.
- Es gibt zu viele Muscheln, um kaputte Exemplare mitzunehmen.
- Man sucht nicht gemeinsam mit der Konkurrenz. Menschen, die vor uns laufen, werden schnellstens überholt. Wer zuerst kommt, findet schließlich die schönsten Muscheln.
- Und das Wichtigste: Wenn's noch lebt, geht's zurück ans Meer!
Auf dem Rückweg haben wir dann mal offiziell eingecheckt. Gestern war niemand mehr im Office und unseren Schlüssel konnten wir aus einem Briefumschlag in der Bibliothek der Anlage entnehmen. So ist das hier auf der Insel. Da liegen 10 Briefumschläge mit Namen in einer regensicheren Box, für jeden zugänglich. Jeder nimmt nur seinen Umschlag raus und bezieht sein Appartment.
Wir haben heute gleich mal unsere Fahrräder für die nächsten 3 Wochen gemietet. Auf der Insel gibt es 2 kleine Supermärkte, die man gut mit dem Rad erreichen kann. Das ist gut für die Umwelt und noch besser für den (Fett-)Stau am mittleren Ring... die apple fritter wollen schließlich abtrainiert werden!
Natürlich haben wir gleich eine kleine Radtour unternommen. Einmal zu Jerrys Foodmart und dann mal schauen, wie das neue Restaurant Doc Fords aussieht. Als wir 2015 hier waren, war dort noch eine große Baustelle. Nun ist aber alles schick und sauber und vielleicht kehren wir mal zum Abend auf einen Drink dort ein.
Gegen Mittag haben wir dann noch einen kleinen Spaziergang unternommen. Während wir also an der shore line spazieren, kommt die Sonne heraus. Herrlich! Warm war es ja die ganze Zeit, aber mit Sonne ist es einfach das Paradies.
Klar, was wir dann gemacht haben. Strandstühle raus, Sonnencreme nicht vergessen und ab an den Strand. Und dort sitzt man dann einfach, hört Gator Country, schaut aufs Meer, erfreut sich an Delphinen, steht hier und da mal auf, um am Strand spazieren zu gehen, bringt die eine oder andere Muschel mit... Ja, das ist Urlaub.
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