Die Sonne scheint, es sind wunderbare 27 °C und wir erlaufen uns Toronto.
Wir fangen im St. Lawrence Market an, der uns gestern ja verschlossen blieb. Der Markt öffnet um 8 Uhr und wir sind um kurz vor 9 Uhr da. Ruhige Stimmung, die Stände werden noch immer aufgebaut. Insofern ist der Markt verglichen mit dem Westside Market in Cleveland weniger beeindruckend. Was aber wichtig ist: wir finden einen Stand, der uns für unser späteres Mittagessen 2 leckere Bagel schmiert.
Dann geht es weiter zum Ferry Terminal. Um 9.45 Uhr nehmen wir die Fähre nach Toronto Island und erreichen 15 Minuten später den Fährhafen Centre Island.
Von der Fähre aus hat man einen tollen Blick auf Toronto.
Wir laufen zuerst zum Fahrradverleih. Wir sind wie immer fix und die ersten vor Ort. Leider hat der Fahrradverleih noch gar nicht geöffnet. Gut, so groß ist die Insel nicht. Dann eben doch zu Fuß.
Moment, war da nicht noch was? Klar, ich halte meine Hände in den Lake Ontario! 5/5 erledigt, volle Punktzahl, Reiseziel erreicht, ich bin glücklich. So einfach ist das mit mir.
Als wäre das noch nicht genug, finden wir auch noch eine Schaukel. Gunnar gönnt mir ein paar Minuten "Schaukelzeit". Damit hat er ein gutes "Glückspolster" geschaffen!
Weiter geht es zum einen Ende der Insel, später dann über den Gibraltar Point Lighthouse zur Ward's Island am anderen Ende. Am Hafen essen wir unsere Bagel und genießen den tollen Ausblick auf die Skyline von Toronto.
Klar können wir auch zusammen...
Um 13.15 Uhr nehmen wir die Fähre zurück. Und weiter geht es zum Air Canada Centre. Gunnar hat Erbarmen mit mir und wir wollen Tickets für das morgige Eishockeyspiel Europa gegen Kanada kaufen. Wir stehen gefühlt ewig am Schalter und sind endlich dran. Das ernüchternde Ergebnis: über 300 $ für 2 Karten mit eingeschränkter Sicht. Nee, da muss ich nicht lange überlegen. Wir gönnen uns gern was, aber das ist es nicht wert.
Mit etwas geknickter Stimmung ziehen wir weiter zur Steam Whistle Brewing Company und buchen dort eine Brauereiführung. Im Preis sind 2 Pils enthalten. Hebt die Laune für den Moment. Bis zur nächsten Ernüchterung. Wir haben in unseren Urlauben schon viel unternommen, Bootstouren, Museumsführungen, Ausstellungen - nie war die Verständigung ein Problem. Bei unserem kanadischen Guide gebe ich auf. Es ist, als würde ich 30 Minuten einer völlig fremden Sprache lauschen. Und absolut nichts verstehen. Ich überlege kurz, die Führung zu verlassen, aber das wäre unhöflich. Also lache ich an den Stellen, an denen alle anderen auch lachen und fühle mich wie früher im Chemieunterricht. Nix verstanden, aber schlau geguckt...
Ich erinnere mich an eine Führung bei Beck's-Brauerei in Bremen. Dort sind mir die Abläufe im Kopf geblieben, sodass ich mir einiges zusammenreimen (oder brauen?) kann.
Nach der Brauerei winkt uns schon das Aquarium of Canada zu. Eigentlich haben wir ja schon das Aquarium in Cleveland besucht, aber Gunnar meint, es wäre auf Rang 2 der Attraktionen Torontos und wir müssen rein.
Und ich bin ihm sooo dankbar! Was für ein wundervolles Aquarium! Die beste Sammlung, die ich bisher gesehen haben. Riesige Tanks, eine irre Auswahl an Tieren und wirklich tolle Ideen. So gibt es einen Unterwassertunnel. Man kann sich auf ein Laufband stellen und fährt dann (natürlich ganz langsam) durch einen riesigen Tank mit Haien, Mantas, Schwarmfischen, Schildkröten etc. Sie sind über und neben einem und man hat einen unglaublichen Blick. Natürlich kann man das Band jederzeit verlassen, um kurz zurückzulaufen, weil man das ultimative Haifoto schießen möchte. Um dann wieder vorzulaufen, weil man das ultimative Haifoto schießen möchte. Um dann wieder... ach, ich denke, jetzt ist es klar!
Für Kinder gibt es ebenfalls viel zu entdecken. So kann man in Tunnel kriechen und sich in den Aquarien wiederfinden. Man kann Horseshoe Crabs streicheln (mach ich natürlich) und Garnelen (mach ich natürlich nicht). Natürlich gibt es auch einen Rochentank, an dem Gunnar wie üblich einen Sitzplatz sucht und geduldig wartet.
Wir verlassen ein beeindruckendes Aquarium und überlegen in der Sonne vorm CN Tower, was wir als nächstes tun. Es werden Chinatown und der Kensington Market. Wieder laufen wir etliche Straßenzüge ab und stehen bald zwischen Massagesalons und Dim Sum-Läden. Die Straßennamen werden hier in Chinesischen Schriftzeichen angezeigt.
Im Kensington Market stärken wir uns mit Sorbet und Smoothie für den Heimweg.
Unser Abendessen nehmen wir wieder im Eaton Center ein. Eigentlich wäre noch Zeit, etwas zu unternehmen, aber unsere Füße sind platt. Knapp 18 km reichen heute. Und dann ist da noch die Absperrung im Eaton Center und die Blutspur und die Polizei und diese nummerierten Marker, die man aus dem TV von der Spurensicherung kennt. Inzwischen haben wir herausgefunden, dass es eine Messerstecherei gab. Wir waren da zum Glück noch nicht im Einkaufszentrum. Das freundliche Kanada scheint es aber in sich zu haben. Als wir im Food Court waren, kam es bei KFC ebenfalls zu Streit in der Schlange der Wartenden und es waren immerhin 4 Securitys notwendig, um die Situation zu entschärfen...
Ich muss übrigens die heutige Überschrift korrigieren. Der beste Ehemann von allen hat heimlich im Internet 2 Tickets für das morgige Spiel gebucht und unten am Hoteldrucker ausgedruckt. Schlitzohr... kann mich einfach nicht traurig sehen. Übrigens deutlich günstiger und wie ich hoffe, ohne Sichteinschränkung.
Was wir morgen Abend unternehmen, ist damit klar. Was wir tagsüber bei angekündigten 28 °C machen, müssen wir uns noch überlegen.
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