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Cleveland und Erie: Ist die Haltung von Rochen in der Badewanne eigentlich artgerecht...?

Heute schlafen wir etwas länger. Gestern ist es dank des Baseballspiels recht spät geworden, aber wir haben den lauschigen Abend bei 25 Grad genossen. Heute früh haben wir immer noch über 20 Grad. Allerdings Waschküchenwetter, denn es regnet in Cleveland und ist drückend schwül.

 

Wir checken heute etwas später aus, weil wir in Cleveland noch das Aquarium besuchen wollen und das erst um 10 Uhr öffnet. Wir packen also in Ruhe unsere Koffer und hören Feuerwehrsirenen. Ein Blick aus dem Fenster offenbart ein qualmendes Parkhaus. Direkt gegenüber vom Hotel. Nun fragt man sich etwas beunruhigt, in welchem Parkhaus wohl unser Auto steht...?

Entwarnung beim Auschecken. Unser Auto hat schon mal nicht gebrannt... Wir fahren zum Aquarium.

Gunnar beweist wieder eine Engelsgeduld, während ich am Rochen-Tank stehe und Rochen streichle. Inzwischen wäre es wohl wirtschaftlicher, wenn wir einen eigenen Rochen hätten. Wir müssen wegen mir in jedes Aquarium. Die Kosten für den Eintritt belaufen sich jedes Mal auf rund 20 $ Eintritt pro Person. Und wir waren schon in vielen Aquarien, damit ich Rochen sehen und manchmal auch kurz streicheln kann. Ich könnte hier länger ausführen, was so wundervoll an diesen Tieren ist, aber ich befürchte, die tiefe innere Verbundenheit zu Stachel-und Kuhnasenrochen verspüre wohl nur ich...

Gunnar geht derweil lieber auf Tuchfühlung im Hai-Tank. Natürlich kann man seine Hände dort nicht hineinhalten.

Da lob ich mir doch meine stets gut gelaunten Rochen!

Es gibt übrigens Dinge, die Gunnar selten oder nie mitmacht. Also stehe ich immer allein da. Aber, wie sagte die Amerikanerin am Eingang so schön "Okay, but you had the fun!"

Nach dem Aquarium beobachten wir am Hafen noch die letzten Züge eines Drachenbootrennens. Dann geht es weiter nach Erie an den Lake Erie. Damit wechseln wir vom Bundesstaat Ohio nach Pennsylvania.

Heute erläutern wir mal ein USA-Reise-Ritual. Wasser und Cola light sind ja immer an Bord, aber es gibt weiteren Proviant, der immer dabei ist. Salzbrezeln in der Mittelkonsole, M&Ms im Handschuhfach und Lifesaver in der Tür. Was sind Lifesaver? Pfefferminzbonbons, die irgendwie nach Klosteinen riechen und künstlich schmecken, aber scheinbar doch abhängig machen...

Wir fahren gut anderthalb Stunden nach Erie an den Eriesee und fahren dann mit dem Fahrstuhl auf den gar nicht so hohen Aussichtsturm.

Anschließend holen wir uns im Supermarkt unser Mittagessen und fahren zum Presque Isle State Park. Dort picknicken wir in bekannter Manier, laufen ein bisschen am Strand und - natürlich- ich halte meine Hände in den Lake Erie! Damit wären 4/5 der Great Lakes offiziell geschafft.

Manchmal hat man danach nasse Füße, wenn man die Wellen unterschätzt hat...

Gunnar lässt Steinchen übers Wasser hüpfen und wir genießen den warmen, aber bedeckten Nachmittag im State Park.

Auf dem Heimweg kehren wir kurz auf einer Farm ein. Das Highlight sind sicher die unzähligen Kürbisse und die Dekoration. Für mich ist es der Streichelzoo. Freundliche Ziegen, ein paar Schafe und 3 Lamas. Weil ich lang genug bettele, bekomme ich von Gunnar einen Quarter, um Futter zu kaufen. Dann wird es spannend. Lamas spucken nämlich. Und weil es 3 Lamas sind und ich nur 2 Hände habe (und eigentlich auch lieber die Ziegen füttern möchte), gibt es Streit und das hellbraune Lama spuckt seine Kollegen an. Zum Glück haben sie sich nur gegenseitig angesabbert und nicht uns. Gut für die Ziegen, dass die Lamas miteinander beschäftigt waren... so gab es mehr Futter für die netten Tiere.

Stellt sich trotzdem die Frage, wer auf die Idee kommt, solche Spuckviecher in einen Streichelzoo zu stellen...

 

Nun aber wirklich auf nach Findley Lake, unserem heutigen Übernachtungsort. Eigentlich sind wir nicht weit gefahren, aber von Cleveland in Ohio nach Erie in Pennsylvania und nun nach Finley Lake im Bundesstaat New York - das klingt nach einer langen Reise für einen Tag. Wir checken ein und entern das Fitnessstudio. Sport muss sein. Nun rumpeln unsere Klamotten im Guest Laundry, denn auch Wäsche waschen muss sein.

 

Und langsam wollen wir den Abend ausklingen lassen. Morgen wollen wir uns die amerikanische Seite der Niagarafälle anschauen und hoffen auf gutes Wetter. Geschlafen wird in Buffalo.