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Mackinac oder Mackinaw?

Heute Morgen empfängt uns schönster Sonnenschein. Es ist zwar recht kühl, aber der Himmel strahlt in tollen Blautönen. Wir machen uns auf den Weg nach Mackinaw City.

Auf dem Highway ist nicht viel los und wir kommen gut voran. Also würden wir theoretisch, wenn wir nicht dauernd anhalten würden, um irgendwo ein Foto zu schießen. "Indian Summer" hier, Spinneninvasion da...

Wir wechseln vom Lake Superior zurück zum Lake Michigan.

Bald kommt die Mackinac Bridge ins Blickfeld. Im Vorfeld haben wir wahre Horrorgeschichten über die Schwingungen der Brücke bei starkem Wind gelesen. Aber wir haben Glück und kommen ganz entspannt über die Brücke.

Mackinaw City ist ein "richtiger" Touristenort. Es gibt "Krims-Krams-Läden" ohne Ende, T-Shirts und Hoodies mit Mackinaw-Aufdruck, Restaurants, Süßigkeitenläden, Eisdielen. Und einen großen Fährhafen, von dem aus man zur Mackinac Island übersetzen kann.

Wir kaufen in einer Bäckerei zwei Bagel mit Chicken Salad und essen am Strand. Ich halte - wie ich bis dahin denke - meine Hände endlich in See Nr. 3: den Lake Huron.

Wir bummeln durch Mackinaw City, fahren zum Old Mackinac Point Lighthouse und zum McGulpin Lighthouse.

Nachdem wir unser Gepäck ins Hotel gebracht haben, widmen wir uns unserem üblichen Wanderprogramm. Wir finden den Wilderness State Park in der Nähe und unternehmen eine kleine Wandertour. Wir haben nicht viel Zeit, denn am Abend steht eine Sunset Boat Tour auf dem Programm. Die haben wir am Nachmittag gebucht.

Nach einer entspannten, kurzen Wanderung in der Nachmittagssonne kehren wir im Dixie Saloon ein und verzehren in rasender Geschwindigkeit unser Abendessen. Nicht, weil wir es wollen, sondern weil der Service solch eine Hektik verbreitet und nach 3 Minuten das Essen und nach weiteren 5 Minuten die Rechnung bringt. Gemütlich ist anders, andererseits ist der Laden wirklich voll und draußen warten bereits die nächsten Gäste. Wir lassen uns als im wahrsten Sinne des Worten treiben, essen, zahlen und verlassen den Laden.

 

Wir haben noch etwas Zeit, bis unser Boot ablegt, also bummeln wir erneut durch die Innenstadt. Gunnar kehrt - lange hat er durchgehalten - in einen Sweets-Laden ein. Er kommt mit Salt Water Taffy und einer Kugel Eiscreme raus...

Um 19.15 Uhr startet die Bootstour. Wir lernen viel. Die Franzosen nannten die Gegend Mackinac. Das "c" am Ende ist stumm. Dann kamen die Engländer und haben es geschrieben, wie sie es von den Franzosen gehört haben. Mit einem stummen "w" am Ende. Nun gibt es Mackinac Island, die Mackinac Bridge, aber die Mackinaw City. Und alles wird gleich ausgesprochen. Reisen bildet.

Außerdem lerne ich, dass die Mackinac Bridge nur theoretisch Lake Michigan und Lake Huron trennt. Tatsächlich berühren sich beide Seen nicht, denn sie werden durch die Straße von Mackinac getrennt. Ich habe meine Hände also noch gar nicht in den Huron gehalten, sondern in die Straße von Mackinac. Das muss ich nun in Bay City nachholen. Aber: alles zu seiner Zeit. Zunächst genießen wir die raue Fahrt unter der Mackinac Bridge mit einem tollen Kapitän und einem prima Unterhalter in Form seines Vaters. Ugly Anne's - ein großartiges und empfehlenswertes Familienunternehmen.

Was wäre eine Sunset Tour ohne Sonnenuntergang? Richtig, nichts. Daher präsentiert sich die Mackinac Bridge vor der untergehenden Sonne von ihrer schönsten Seite. Mit den letzten Sonnenstrahlen kommen wir wieder im Hafen an. Um ein wunderschönes Erlebnis reicher.

Morgen geht es weiter nach Traverse City. Hier bleiben wir zwei Nächte, weil wir im Sleeping Bear Dunes National Lakeshore ausreichend Zeit zum Wandern haben wollen.