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Upper Peninsula Keweenaw: Brokeback Mountain oder Brockway Mountain?

Heute haben wir doch tatsächlich bis 7 Uhr geschlafen. War fast etwas hektisch am Morgen. Das Frühstück war in der Unterkunft nicht inklusive, sodass wir gegenüber im Restaurant Denny's eingekehrt sind. Es gab "fluffy buttermilk pancakes", Bacon und Eier. Wir denken nicht über die Kalorien nach, stellen aber fest, dass wir um 16 Uhr nachmittags noch immer keinen Hunger haben...

 

Wir haben heute eine lange Fahrt vor uns. Insgesamt gut 260 Meilen sind zu bewältigen. Fast 4 Stunden veranschlagt unser Navi. Da schaut man lieber etwas häufiger auf die Tankanzeige, damit man nicht liegenbleibt. Zwischendurch wechseln wir die Zeitzone und müssen erst mal sämtliche Uhren anpassen. Wir fahren meilenweit durch Wälder, links und rechts liegen kleine Creeks, die Ortschaften wirken verschlafen (und bibelfest). Eine gemütliche Gegend, in der man sich ständig fragt, wovon die Leute hier eigentlich leben. Keine größeren Städte in der Nähe erkennbar, kaum Dienstleistungsgewerbe - die können doch nicht alle Holzfäller sein...?

Unser Ziel ist der Lake Superior, die Nr. 2 auf unserer 5-Seen-Liste. Je näher wir kommen, desto häufiger zeigt sich die Sonne. Wir passieren Houghton, wo wir unser Nachtlager beziehen werden und fahren weiter auf die Upper Peninsula Keweenaw. Von dort geht es nach Copper Harbor an das Ufer des Lake Superior. Endlich halte ich meine Hände in den 2. See.

Nach einem kurzen Abstecher suchen wir einen Wanderweg. Wir haben so lange im Auto gesessen, dass wir uns dringend bewegen müssen. Am Hafen startet ein kurzer Trail am Ufer des Sees entlang. So kommen wir vom ruhigen Wasser im Hafen mit seinen vorgelagerten Inseln und Landzungen an das offene Wasser des Lake Superior. Hier sind die Wellen schon deutlich höher!

Nach unserer kurzen Wanderung fahren wir auf den Brockway Mountain, um uns die Copper Peninsula und den Lake Superior von oben anzuschauen. Auf dem Gipfel pfeift der Wind mächtig, sodass wir es nicht allzu lange aushalten.

Auf dem Weg nach unten "stolpern" wir zufällig über die Silver River Falls, die wir natürlich noch schnell erwandern. Das ist tatsächlich in ein paar Minuten getan, weil die Wasserfälle praktischerweise direkt an der Straße liegen.

Nach einem letzten Abstecher nach Earl Harbor mit seiner sonnigen Bucht und seinem Leuchtturm an der Einfahrt geht es zurück nach Houghton.

Beim Einchecken dauert es heute, weil wir zeitgleich mit dem Verband der amerikanischen Geologen ankommen. Welche Steine auch immer analysiert werden müssen, die Damen und Herren sind sehr aufgeregt und scheinbar voller Vorfreude.  Das war ich heute auch, als ich endlich einen richtig bunten Herbstbaum entdeckte und Gunnar den Wagen anhielt, damit ich ihn fotografieren konnte. Für die wunderbaren Truthahngeier, die ich später am Straßenrand entdeckte, hat er leider nicht angehalten. Ich habe die Hoffnung, dass sie mir auf unserer Reise noch einmal begegnen und ich dann meine Kamera zur Hand habe.

Morgen fahren wir nach Munising. Hier bleiben wir zwei Nächte, denn der Pictured Rocks National Lakeshore liegt direkt am Ortseingang. Und den wollen wir überwiegend zu Fuß erkunden - Wasserfälle, das Ufer des Lake Superior mit seinen Sandsteinfelsen und, und, und.