Gut geschlafen, gut gefrühstückt und dann öffnet der Himmel seine Schleusen, als wir das Hotel in Milwaukee verlassen. Hilft nichts, schlechtes Wetter haben wir nicht eingeplant. Heute steht Green Bay auf dem Plan. Nach 4 Städtetagen haben wir aber eigentlich gar keine Lust auf Häuser und Menschen. Also disponieren wir spontan um.
Wir fahren in den Potawatomi State Park in der Bucht der Störe (Sturgeon Bay).
Statt Sightseeing schmeißen wir uns in unsere Wanderklamotten und machen uns auf den Tower Trail. Der führt an der Bucht entlang, durch den Wald bis zu einem hölzernen Aussichtsturm. Als wir aus dem Auto steigen, lässt der Regen nach und im Wald erwischt uns kaum noch ein Tropfen. Dafür erwischen uns aber leider unzählige Mücken. Im Potawatomi State Park ist so gut wie nichts los. Ich kann mir richtig vorstellen, wie sich Großfamilie Mosquito zum Lunch verabredet...
Für den Indian Summer sind wir noch zu früh. Nur wenig buntes Laub begegnet uns im Wald. Fast alles ist noch frisch und grün.
Wie gut, dass wir unser Schneemobil nicht dabei haben, dann hätten wir jetzt einen Umweg einlegen müssen...
Am Aussichtsturm angekommen macht sich meine Höhenangst bereits in der 2. Etage des klapprigen Holzturms bemerkbar. Ich drehe um, während Gunnar heldenhaft bis oben steigt und für die Fotos verantwortlich ist.
Am Ende des Trails rasten wir kurz am Ufer der Bucht. Das Wasser ist glasklar. Gunnar nutzt die Gelegenheit, um sich etwas abzukühlen. Der Regen ist vorbei, die Temperaturen sind angenehm bei 22 °C, nur die Luftfeuchtigkeit ist weiterhin hoch.
Vom Potawatomi State Park fahren wir kurz in den Ort Sturgeon Bay. Unser Hunger treibt uns aber weiter. Also schlagen wir den Weg nach Green Bay ein und entern unseren ersten Walmart auf dieser Reise. Wie immer flasht uns das Angebot von Großpackungen und wir können nicht widerstehen. Wir kaufen die eine oder andere "Kleinigkeit", die wir in diesem Urlaub noch per Post aufgeben wollen. Mal sehen, ob das klappt.
Im Hotel können wir um diese Zeit natürlich noch nicht bleiben. Das wäre ja verschwendete Zeit. Also fahren wir zum Botanischen Garten in Green Bay. Der liegt gerade 10 Minuten vom Hotel entfernt und hat bei unserer Ankunft noch 2 Stunden geöffnet.
Obwohl wir fast in jedem Urlaub einen oder mehrere Botanische Gärten besuchen, ist dieser hier etwas Besonderes. So dicht bepflanzt, so gut beschriftet, so viele unterschiedliche Themen traumhaft gestaltet. Wir nutzen die verbleibende Zeit und schießen unzählige Fotos. Und wir sind - wieder einmal - allein unterwegs.
Obwohl Gunnar erklärter Bears-Fan ist, ruft doch noch die Spielstätte der Green Bay Packers nach uns. Das Lambeau Field ist um die Ecke und wir können uns zumindest das Atrium anschauen und durch den Fanshop bummeln. Was für gigantische Ausmaße. Mit Rücksicht auf unsere funktionierende Ehe verzichte ich auf meinen "Cheese Hat", obwohl ich finde, dass der mir ausgezeichnet steht. "Cheesehead" ist der Spitzname für die Fans der Packers. Folglich tragen die Käseköpfe während des Spiels häufig Käsehüte.
Wer nun denkt, der Tag ist damit beendet, der irrt. Heute ist "Haushalt" angesagt. Wir müssen die erste Fuhre Wäsche waschen. Gunnars Gerenne auf den Laufbändern dieser Welt hinterlässt Berge an Sportklamotten, die unbedingt in die Wäsche müssen (*müffel*). So verbringen wir einen Teil unseres Abends im Guest Laundry und lauschen Waschmaschine und Trockner...
Morgen geht es weiter an den Lake Superior. Auf der Upper Peninsula Keweena werden wir hoffentlich die Regenwolken hinter uns lassen. Wenn nicht, freuen wir uns immerhin weiter über sommerliche Temperaturen, die den Regen dann erträglich machen.
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