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Milwaukee: Was sind schon 32°C...?

Abreise aus Chicago. Da wir unsere Koffer auf der Rundreise in der Regel nie voll auspacken, müssen wir sie auch nicht aufwändig einpacken. In wenigen Minuten sind wir abreisebereit. Wir verlassen Chicago und fahren zu unserem nächsten Ziel nach Milwaukee. Damit geht es vom Bundesstaat Illinois in den Bundesstaat Wisconsin.

 

Wir meiden dabei die Interstate und nutzen die alte Sheridan Road, die nah am Ufer vorbeiführt. Nachdem wir das Gelände der Northwestern University in Evanston passiert haben, fahren wir über Winnetka und Waukegan Richtung Milwaukee. Wer in Winnetka wohnt, hat es wohl geschafft. Eine bildhübsche Villa reiht sich an die nächste, um kurz vor 9 Uhr nur sportliche Damen mittleren Alters unterwegs. Wenn Mann arbeitet, hat Frau Zeit für Sport. Es wirkt zumindest so.

 

Wir finden einen Supermarkt und versorgen uns mit Getränken und Sandwiches. Ein Ritual, könnte man sagen. Wir finden einen kleinen Zugang zum Lake Michigan und können einen Picknickplatz für unser Frühstück nutzen.

Erstmalig halte ich die Hände in den Lake Michigan, den ersten der 5 Seen auf unserer Tour. Das Ziel der Reise wird festgelegt: Ich muss meine Hände in jeden der 5 großen Seen halten.

Nach dem Frühstück geht es weiter. Die Temperaturen steigen und es ist drückend schwül. Im Auto kann man es dank Klimaanlage gut aushalten. Hinter Kenosha machen wir einen kurzen Stopp am See, steigen aber nach kurzer Pause wieder ein. Es ist draußen kaum auszuhalten! Inzwischen sind wir bei 34 °C und eine hohe Luftfeuchtigkeit lässt einen sofort "kleben". Nur Grashüpfer halten es noch in der Sonne aus...

Noch vor dem Mittag kommen wir in Milwaukee an. Ein Parkhaus ist schnell gefunden. Es liegt direkt am Art Museum, dessen Flügel sich zur Musik bewegen sollen. Da sich dort im Augenblick nichts bewegt, laufen wir in Richtung Riverwalk.

Am Riverwalk gibt es hübsche, kleine Restaurants. Was es nicht gibt, ist ausreichend Schatten. Der Stadtbummel leidet angesichts der hohen Temperaturen etwas. In einem Park ruhen wir uns kurz aus und vernichten die inzwischen lauwarmen Getränke. Egal, Hauptsache nass.

Eigentlich wollen wir ins Harley Davidson Museum. In Milwaukee wird das berühmte Motorrad gebaut. Aber wir scheitern an den Temperaturen. Bzw. scheitert Gunnar an mir, weil ich bei 35 °C und einer klebrigen Luftfeuchtigkeit nicht mehr laufen mag. Wir kehren kurz in ein Einkaufszentrum ein, um uns auf 16 °C abzukühlen. Zum Abschluss soll es in den Third Ward District gehen, einen historischen Stadtteil Milwaukees mit Kunst- und Klamottenläden.

Kunst liegt bekanntlich im Auge des Betrachters und bei Bekleidung sind die Geschmäcker ebenfalls verschieden. Wir fühlen uns dennoch wohl, denn im Public Market entdecken wir etwas, über das sich wohl nur Deutsche so richtig doll freuen können: Würstchen.

Nach einem Rundgang durch das Viertel zieht es uns an die etwas luftigere Lakefront. Dort ruhen wir uns eine gute halbe Stunde im Schatten aus und kommen doch noch in den Genuss, die Flügel des Art Museums in Aktion zu sehen.

Wir entscheiden während unserer Pause, dass es mit dem Bummel durch Milwaukee für heute genug ist. Wir holen das Auto und fahren zum Hotel. Wir haben Milwaukee zwar nicht richtig auskosten können, denn im Land der Bierbrauer hätten wir noch eine Brauerei besichtigen können, aber die Temperaturen setzen uns Grenzen.

 

Unser Hotel lädt aber auch zum Verweilen ein. Geräumiges Zimmer, Pool, Fitnessraum. Damit ist dann auch klar, was der Mann gerade tut. Richtig. Er läuft mal wieder auf dem Laufband. Ich beobachte derweil, wie sich der Himmel bewölkt. Würde mich auch wundern, wenn es nach diesem schwülen Wetter nicht mal richtig gewittert. Nachdem ich jetzt die Bilder eingefügt habe, kann ich aktualisieren. Es hat geregnet, aber nun ist der Himmel wieder freundlich. Viel war es nicht, was da von oben kam...

Vorhin haben wir im "Piggly Wiggly" unser Abendessen gekauft. Salat, Wrap und Sandwich. Heute Abend wollen wir noch ein bisschen bummeln in einem nahegelegenen Einkaufszentrum. Morgen geht es dann weiter nach Green Bay. Wir sind schon im Territorium der Green Bay Packers. Ich warne Gunnar dezent, hier in seinem Chicago Bears-Shirt herumzulaufen. Allerdings existieren hier nach unseren Erfahrungen keine solche Fanrivalitäten, dass man wirklich Sorge haben müsste.